Im Rahmen unserer Serie "Was glaubt Ihr? evangelisch.de besucht Freikirchen" hat unsere Redakteurin Anne Kampf ein paar grundsätzliche Fragen zum Thema beanwortet.
Die anderen Fragen zur Serie finden Sie ebenfalls in unserem Fragen-Bereich.
Von der Wortbedeutung her ist "evangelisch" das, was sich auf das Evangelium ("gute Nachricht" auf Altgriechisch) bezieht. Als Bezeichnung für eine Konfession geht es auf den Reformator Martin Luther (1483-1546) zurück, für den nicht nur das Neue Testament, sondern die ganze Bibel Evangelium war. Der Begriff "evangelisch" bringt also zum Ausdruck, dass Anhänger der neuen Konfession sich mit ihrem Glauben ganz auf die Bibel und auf keine andere Instanz berufen – auch nicht auf die Kirche.
Mit seinen 95 Thesen protestierte Luther 1517 gegen die Macht des. Die Reformatoren formulierten neue Kirchenordnungen und Glaubenssätze (Augsburger Konfession, Kleiner und Großer Katechismus, Heidelberger Katechismus), um das Verhältnis zwischen Gläubigen, Kirche und Gott zu beschreiben. Als gemeinsamer Nenner der evangelischen Kirchen und Freikirchen gilt bis heute die von Luther wiederentdeckte so genannte Rechtfertigungslehre (Römer 3,28), die in seinen vier "Soli" enthalten ist. "Sola fide" bedeutet: Allein durch den Glauben, nicht durch gute Taten, wird der Mensch gerecht vor Gott. "Sola gratia": Allein Gottes Gnade rettet den Menschen. "Solus Christus": Allein von Christus hängt das Heil der Menschen ab, nicht von der Kirche. "Sola scriptura": Allein die Bibel ist Grundlage des Glaubens, nicht die Tradition. Aus den Glaubenssätzen der Reformation ergibt sich eine Emanzipation der einzelnen Christen und damit ein Gewinn an persönlicher Freiheit in Glauben und Handeln.
Einen Überblick über die wichtigesten Bekenntnisse gibt es hier.