Im Rahmen unserer Serie "Was glaubt Ihr? evangelisch.de besucht Freikirchen" hat unsere Redakteurin Anne Kampf ein paar grundsätzliche Fragen zum Thema beanwortet.
Die anderen Fragen zur Serie finden Sie ebenfalls in unserem Fragen-Bereich.
Freikirchen bekommen keine Kirchensteuer, sondern finanzieren sich selbst durch Spenden und Beiträge. Von den Landes- oder Staatskirchen grenzen sie sich – jedenfalls in ihrer Entstehungszeit – theologisch ab und sind insofern als Protestbewegungen zu verstehen. Der direkte Bezug zur Heiligen Schrift hat in Freikirchen Vorrang gegenüber Traditionen. Sie sehen ihren Auftrag darin, das Evangelium in Wort und Tat zu verkündigen und sind deshalb oft missionarisch aktiv. Von den Mitgliedern wird eine persönliche Antwort auf Gottes Versöhnungsangebot in Jesus Christus erwartet, ebenso wie ein Bekenntnis und die Bereitschaft zu einer christlichen Lebensführung. Mitglieder sind nicht - wie bei den parochial organisierten Landeskirchen - die als Kinder getauften Bewohner eines bestimmten Gebietes, sondern überzeugte erwachsene Christen, die sich bewusst zur Mitgliedschaft entscheiden und diese in manchen Freikirchen durch ihre (erneute) Taufe bezeugen. Zum Glauben gehört der Dienst: Mitglieder einer Freikirche engagieren sich in einem Bereich, der ihren Gaben entspricht ("Priestertum aller Gläubigen"). Geprägt durch den gemeinsamen Dienst, entstehen oft enge und persönliche Beziehungen in den Gemeinden. Das Kirchenbild ist in vielen – nicht allen – Freikirchen von der Einzelgemeinde geprägt (kongregationalistisches Prinzip im Gegensatz zur bischöflichen Verfassung).
Die Vereinigung evangelischer Freikirchen in Deutschland (VEF) hat ihr Selbstverstandnis in § 1 ihrer Ordnung aufgeschrieben.