Rennen Christen dem Zeitgeist hinterher?

Ralf
Kreuz als Modeschmuck Trend
©Bas van den Eijkhof/Unsplash

Als Agnostiker und Dipl.-Philosoph ich immer wieder erstaunt wie Christen und hier gerade Evangelen dem Zeitgeist hinterher rennen und dabei grundlegende christliche Werte verleugnen. Offenbar gilt: Hauptsache wir fühlen uns alle gut, egal welche grundlegende Werte geopfert werden um nicht zu sagen, geopfert. Die "Kirchen" und deren Organisation und Vertreter kann man nicht mehr ernst nehmen.

PS: Bin auf der Seite hier gelandet weil ich nach Informationen über Lilith, der ersten Frau Adams, gesucht habe.

Lieber Ralf,

erst einmal: Schön, dass Sie auf unsere Seite gestoßen sind. Hoffentlich konnten Sie die gesuchten Informationen zu Lilith ausfindig machen?

Zu Ihrem anderen Anliegen: Ich höre heraus, dass Sie verärgert über etwas sind, was Sie öffentlich als Ausdruck der (evangelischen) Kirche wahrgenommen haben und schließen daraus, grundlegende Werte würden geopfert. Um Ihnen eine konkrete Antwort geben zu können, müsste ich etwas genauer wissen, um was es Ihnen dabei geht.

Grundsätzlich kann ich Ihnen aber sagen, dass es eine genuine Signatur des Protestantismus ist, eben kein "Lehramt" zu haben und deswegen auch keine ganz einhellige Position zu manchen Themen. Die "evangelische Freiheit" beinhaltet ja gerade, das jeder Einzelne mit seinem persönlichen Gewissen sich in einer Gottesbeziehung weiß und dementsprechend Position bezieht. Dass dabei auch konträre, ambivalente oder widersprüchliche Haltungen entstehen können, ist etwas, dass es auszuhalten gilt und was ich persönlich sogar als eine besondere Qualität evangelischen Christseins begreife, auch wenn sich nicht immer "alle" "gut fühlen".

Aus meiner Sicht ist "Kirche" auch keine Opposition zu "Welt", sondern immer schon ein Teil derselben. Und insofern findet ggf. eben auch etwas wie "Zeitgeist" in kirchlichen Positionen Ausdruck. Wenn das nicht so wäre - wie sollte es dann sein?  Zum Glück verändern sich auch kirchliche Positionen mit der Zeit - und manchmal aber ja auch durchaus im Widerspruch zu gesellschaftlichen Entwicklungen. Selbstverständlich können auch kirchliche/christliche Positionen kritische Positionen sein. Was davon Sie persönlich ernst nehmen wollen und was nicht, das bleibt Ihnen selbst überlassen. Dass Sie als Agnostiker und Philosoph kritisch nachdenken, unterstelle ich jetzt einfach mal als selbstverständlich und finde das erfreulich.

Vermutlich ist diese Antwort jetzt noch nicht ganz zufriedenstellend für Sie - ich ermutige Sie ausdrücklich, nochmal genauer zu fragen, wenn Sie etwas genaueres wissen wollen!

Herzliche Grüße, Ihre Anna Scholz

 

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