Sündenvergebung und Abendmahl

Dieter Koser
Mann überquert eine Straße im Abendlicht
© Vitali Adutskevich/Unsplash

Gibt es einen Bezug vom heiligen Abendmahl und einer mit der Austeilung zugesprochenen Sündenvergebung? Jesus hat in der Heilung des Gelähmten ihm die Sünde vergeben, ihm dann gesagt, er solle aufstehen und nach Hause gehen. (Markus 2,1-12) Gibt es einen fundierten Zusammenhang?

Lieber Dieter Kosa,

Schuld und Sünde können uns lähmen. Weil sie auf uns lasten und uns bedrücken. Es kann uns regelrecht krankmachen, wenn wir wissen: Da habe ich etwas falsch gemacht, einen Menschen verletzt, jemanden ungerecht behandelt.

Jesus begegnet einem Gelähmten. Wir wissen nichts von ihm. Kennen keine Krankheitsgründe und auch nicht sein bisheriges Schicksal. Aber die Freunde kümmern sich und bringen den Gelähmten zu Jesus. Jesus fragt nicht: Was ist los? Der Gelähmte bittet auch nicht um Heilung. Jesus sieht aber, dass diesen Menschen etwas sehr bedrückt. Und spontan vergibt er ihm die Schuld, über die sie gar nicht gesprochen haben. Der Gelähmte kann danach körperlich und seelisch befreit nach Hause gehen. Die Begegnung mit Jesus hat ihn heil gemacht.

Wenn Jesus Abendmahl gefeiert hat, sagt er: „Das tut zu meinem Gedächtnis“. Beim Abendmahl machen wir das und erinnern uns an Jesus. Zum Beispiel an seine Begegnung mit dem Gelähmten. Wir erfahren nun selbst Gemeinschaft mit ihm und untereinander. Wir werden gestärkt für unseren weiteren Weg. Und auch uns wird die Vergebung Jesu zugesagt. Er sagt: Das ist mein Blut, dass für viele vergossen ist zur Vergebung der Sünden.“ (Matthäus 26,28)

Wieder ist es die Begegnung mit Jesus, die heilt und befreit. Genau darin sehe ich den Zusammenhang zwischen dem Gelähmten und dem Abendmahl: Die Begegnung mit ihm eröffnet einen neuen Weg.

Herzliche Grüße,

Ihr Peter Herrfurth

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