Wie macht man ein Fürbittengebet für eine Taufe?

Manfred Sonnenburg

Zu der Taufe unseres Enkels haben seine Eltern die Bitte an uns gestellt, bei der Taufe eine "Fürbitte" zu verlesen. Wie kann diese Fürbitte aussehen und gestaltet werden? Vielen Dank.

Lieber Herr Sonnenburg,

 

ein Fürbittengebet ist dafür da, sich an Gott zu wenden und ihm diejenigen ans Herz zu legen, die Hilfe brauchen. Der Blick weitet sich sozusagen, man schaut über den Kreis hinaus, der anwesend ist und zusammen feiert.

 

Oft ist ein Fürbittengebet in Strophen eingeteilt, die jeweils einen Kehrvers haben. Sehr typisch ist, wenn man am Ende einer Bitte (Strophe) jeweils die Gemeinde sprechen lässt. "Wir bitten dich, erhöre uns!" Die Strophen selbst zählen diejenigen Menschen und Anliegen auf, die wir vor Gott bringen möchten.

 

In einem Taufgottesdienst bietet es sich an, den Blick besonders auf Kinder zu richten.

  • Eine Strophe könnte den Kindern gelten, die ohne Eltern aufwachsen müssen, Man kann Gott darum bitten, dass sie Menschen finden, die sich um sie kümmern.
  • Eine Strophe könnte sich den Eltern widmen, die mit ihren Kindern überfordert sind, sei es, weil sie ihnen nicht genügend Nahrung oder auch Zuwendung schenken können. Hier kann man Gott um Beistand für diese Eltern bitten.
  • Eine Bitte könnte sich um Kinder drehen, die in Ländern leben, in denen Krieg herrscht. Gott möge den Verantwortlichen Frieden ins Herz schreiben.
  • Kinder, die ohne Gott groß werden müssen, weil sie in Gegenden aufwachsen, in denen der (christliche) Glaube verboten oder verpönt ist. Gott möge den Menschen Mut machen, trotzdem von ihm zu reden.
  • Der Täufling selbst und diejenigen, die sich um sein Wachsen und Werden kümmern sollen: Dass Gott sie nicht müde werden lässt und dabei ist, wenn es mal hart auf hart kommt.

 

In dieser Art können Sie nun selbst Formulierungen finden, die Sie aneinanderreihen. Hier ein Beispiel für eine ausformulierte (einzelne) Fürbitte:

"Lieber Gott,

wir bitten dich für all die Eltern, die ihre Kinder nicht als Geschenk ansehen können, sondern als große Last. Die Eltern, die ihre Kinder nicht ernähren können, die Eltern, die ihren Kindern keine Liebe schenken können. Steh Du ihnen bei. Hilf ihnen, ihre Kinder groß werden zu lassen.

Wir beten gemeinsam:"

Und dann antwortet die gemeinde mit "Wir bitten dich, erhöre uns!"

 

Das geht auch alles knapper formuliert oder auch noch länger. Schauen Sie mal, welche Sprache Ihnen angemessen ist. Ich wünsche Ihnen einen wundervollen Tauftag und grüße herzlich!

 

Ihr Frank Muchlinsky

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