Gotteshilfe zur Krankheit meiner Frau

Günter
Tröstende Hände
© Undefined/iStockphoto/Getty Images

Ich bitte Gott Vater um Hilfe, um seine Kraft zur Heilung der Krebskrankheit meiner Frau. Ich bitte um Gesundheit und ein langes glückliches Leben zusammen.
Ich spüre aber Gott nicht, ob meine Bitte gehört wird und ob meine Wünsche angekommen sind. Ich habe einfach kein Kontakt zu Gott. Meine Gebete verstummen. Ich fühle mich einsam und nicht verstanden. Ich verzweifle im Gebet.

Lieber Herr Tschue,

es ist ein zutiefst nachvollziehbarer Wunsch, dass wir gemeinsam mit den Menschen, die wir lieben, gemeinsam alt werden. Hierzu gehört auch Gesundheit, keine Schmerzen und keind Leid. Sie schreiben, dass Gott darum bitten, dass Ihre Frau geheilt wird und zugleich nicht merken, ob Ihr Wunsch ankommt. Ich merke, dass Sie verzweifelt sind und sich nichts sehnlicher wünschen, als dass Ihre Gebete erhört und Ihre Frau gesund wird. Ein Gefühl von Verlassen-Sein stellt sich ein. Davon nicht genug oder nicht richtig gebetet zu haben.

Ich möchte Ihnen schreiben, dass auch andere Menschen, mich inbegrffen, fragen, ob Ihre Gebete bei Gott angekommen sind. Sie haben Angst und Sorge etwas falsch gemacht zu haben oder zu machen. Bereits in der Bibel ist davon zu lesen, dass Menschen sich von Gott nicht gehört fühlen. 

Psalm 22, 2 bis 27: "2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne. 3 Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe. 4 Aber du bist heilig, der du thronst über den Lobgesängen Israels. 5 Unsere Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen heraus. 6 Zu dir schrien sie und wurden errettet, sie hofften auf dich und wurden nicht zuschanden. 7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volk. 8 Alle, die mich sehen, verspotten mich, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf: 9 »Er klage es dem HERRN, der helfe ihm heraus und rette ihn, hat er Gefallen an ihm.« 10 Du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen; du ließest mich geborgen sein an der Brust meiner Mutter. 11 Auf dich bin ich geworfen von Mutterleib an, du bist mein Gott von meiner Mutter Schoß an. 12 Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer. 13 Gewaltige Stiere haben mich umgeben, mächtige Büffel haben mich umringt. 14 Ihren Rachen sperren sie gegen mich auf wie ein brüllender und reißender Löwe. 15 Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, / alle meine Gebeine haben sich zertrennt; mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzenes Wachs. 16 Meine Kräfte sind vertrocknet wie eine Scherbe, / und meine Zunge klebt mir am Gaumen, und du legst mich in des Todes Staub. 17 Denn Hunde haben mich umgeben, / und der Bösen Rotte hat mich umringt; sie haben meine Hände und Füße durchgraben. 18 Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie aber schauen zu und weiden sich an mir. 19 Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand. 20 Aber du, HERR, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen! 21 Errette mein Leben vom Schwert, mein einziges Gut von den Hunden! 22 Hilf mir aus dem Rachen des Löwen / und vor den Hörnern der wilden Stiere – du hast mich erhört! 23 Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern, ich will dich in der Gemeinde rühmen 24 Rühmet den HERRN, die ihr ihn fürchtet; ehrt ihn, all ihr Nachkommen Jakobs, und scheut euch vor ihm, all ihr Nachkommen Israels! 25 Denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen; und da er zu ihm schrie, hörte er's. 26 Dich will ich preisen in der großen Gemeinde, ich will mein Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten. 27 Die Elenden sollen essen, dass sie satt werden; / und die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen; euer Herz soll ewiglich leben. [...]"

Ich schreiben Ihnen dies, weil ich es wichtig finde, dass es nicht an der Art oder Anzahl Ihrer Gebete liegt, ob Gott Ihnen zuhört. Es ist gewiss, dass Gott Ihnen zuhört und auch in dieser Situation bei Ihnen und Ihrer Frau ist auch wenn Sie das Gefühl haben Ihn nicht zu spüren. Sie können sich immer wieder an Gott wenden, ihm erzählen, dass Sie ihn nicht spüren und ihm von Ihre Verzweiflung, Ihren Sorgen und Ängsten erzählen.

Einer Ihrer Wünsche ist, dass Ihre Frau gesund wird. Auch die Bibel erzählt von diesen Wünschen und von Menschen, die durch Gebet und Bitte geheilt wurden. Manche Menschen, so wird es erzählt, leiden von Kindesbeinen oder jahrelang an einer Krankheit bis sie auf Jesus treffen. Sie werden auf Ihrem Weg zur Heilung manchmal von Menschen behindert.Das zeigt, dass Heilung manchmal nicht sofort und gleich geschieht oder aber, wie sich bis zur Unerträglichkeit steigert. Natürlich wäre es schön, wenn ich mich als Mensch darauf verlassen könnte, dass die Heilung durch Gott/ Jesus auch heute noch direkt geschieht. Es gibt auch Menschen, die sagen: "Du musst nur genug glauben" oder "Du musst nur genug beten." Ich finde das gefährlich, weil es sagt, dass ich etwas für meine Heilung leisten muss. Und diese Haltungs ist unbarmherzig und gefährlich.Trotzdem glaube ich, dass Gott auch heute noch Menschen gesund macht und auch antwortet. Doch manchmal gibt es weniger direkte Wege der Antwort und der Heilung. Manchmal verstehe ich Gott auch nicht, weil sich meine Wünsche und Aliegen nicht erfüllen.

In all dem kann Gott für mich eine wichtige Rolle spielen. Ich kann ihn immer wieder darum bitten, Menschen gesund zu machen. Ich kann Gott immer wieder klagen, wie sehr ich und andere unter meiner Situation leide. Für mich wird das deutlich in dem Vers aus dem 1. Petrtusbrief, Kapitel 5 Vers 7: "Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch." Ich kann darum bitten, dass er mich nicht verlässt, denn wir haben Gottes Zusage genau dafür, dass er immer bei uns bleibt.

Bitte denken Sie in all dem auch daran. Gott begegnet und antwortet uns auch in den Menschen um uns herum. Suchen Sie sich Begleitung in Menschen, denen Sie vertrauen, bei Seelsorger*inenn und anderen professionellen Begleiter*innen.

Seien Sie und Ihre Frau in allem von Gott begleitet.

Es grüßt Sie,

Michaela Jecht

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