Ich frage ... nichts mehr

Jörg

Gaaanz toll, dass Sie diese Seite betreiben. Gaanz toll im Sinne des Verführers und der Verführung. Machen Sie weiter so, die Menschen in die Irre zu leiten. Mir haben zwei antworten auf zwei Fragen gereicht. Es ist nur noch zum Weinen, was die evangelische Kirche und Sie an antworten zu bieten haben. Völlig losgelöst .... da frage ich mich,.... nichts mehr.

"Sie sind okay für Gott wie Sie sind". Wo kann man dieses Geschmarre bitteschön in der Bibel nachlesen. Wenn es so wäre hätte kein Jesus für die Verfehlungen der Menschen sterben müssen. Meine Empfehlung: Machen Sie etwas wo Sie weniger Schaden anrichten und hören Sie auf, die Leute weiter zu verführen. Die Kirche ist wahrlich gerichtsreif. Gute Nacht. sie machen sich selbst überflüssig und profillos. Sex zu dritt - naja wenn es Ihnen guttut.... Um Gottes Willen - Sie haben wirklich jegliche Christushaftung verloren.

Lieber Jörg,

 

es tut mir Leid, wenn meine Antworten auf evangelisch.de Ihren Unmut, ja Zorn heraufbeschworen haben. Vielleicht sind Sie bereit, trotzdem zu lesen, was ich auf Ihre E-Mail antworte. Ich möchte auf Ihre beiden Anfragen einzeln eingehen.

 

Ihre Frage, wo in der Bibel steht, dass jemand für Gott "okay ist wie er ist", kann ich Ihnen gern beantworten: Gott hat über den Menschen zunächst einmal eine grundsätzlich positive Meinung. Direkt nach der Schöpfung (auch des Menschen), heißt es: "Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut." (1. Mo 1,31) In Psalm 139 sagt der Beter zu Gott: "Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele." (Ps 139,14) Das ist es, was ich meine, wenn ich jemandem schreibe: "Du bist für Gott okay!"

Natürlich weiß auch ich darum, dass das nicht alles ist. Gott sagt außerdem: (wiederum Worte aus der Bibel) "Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf." (1.  Mo 8,21) Aber das macht den Menschen nicht grundsätzlich schlecht. Der Mensch ist grundsätzlich fähig, falsch und böse zu handeln. Und er macht davon ausgesprochen rege Gebrauch. Aber: Wenn Gott uns Menschen nicht über alle Maßen lieben würde, warum sollte er dann überhaupt ein Interesse daran haben, uns in Jesus Christus so nah zu kommen?

 

Ich stehe also auf guten biblischem Grund, wenn ich sage: "Sie sind okay für Gott, wie sie sind!", denn das heißt nicht: Machen Sie also, was Sie wollen. Im Gegenteil: Weil wir so gut und wertvoll sind für Gott ist es unsere Aufgabe, ja unsere Bestimmung, so zu handeln, dass es Gottes Liebe zu uns entspricht.

 

Und damit kommen wir zu Ihrem zweiten Vorwurf, ich würde die Menschen verführen, schlimme Dinge zu tun. Wenn Sie die von Ihnen zitierte Antwort auf die Frage nach Sex zu dritt aufmerksam lesen, werden Sie feststellen, dass ich davor warne, eine dritte Person so nah an die eigene Partnerschaft heranzulassen. Dann fordere ich den Fragesteller auf, sein Gewissen zu befragen. Meiner Erfahrung nach ist ein gut geschärftes Gewissen eine heilsame Sache. Es hilft uns, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und ich bin davon überzeugt, dass es wirksamer und vor allem für alle Seiten heilsamer ist als schlichte Verbote.

 

Darin sehe ich die größte Botschaft des Christentums: Dass Gott uns in Jesus Christus so umfassend verzeiht, dass wir von nun an nicht aus Furcht, nicht aus Pflicht, sondern aus Dankbarkeit tun können, was seiner Liebe zu uns entspricht. Leider sind wir alle in der Tat, wie Sie es schreiben „gerichtsreif“. Wir hätten es wirklich verdient, dass jemand – vielleicht Gott selbst – für all unsere Bosheit verurteilt. Wir zerstören den Teil von Gottes Schöpfung, auf dem wir leben. Wir lassen Menschen ertrinken, wir führen grausame Kriege, und das alles, obwohl wir „okay“ sind, obwohl wir nach Gottes Ebenbild wunderbar gemacht sind. Aber Gott hat es sich anders überlegt. Der Richter, der über uns urteilt, ist Jesus Christus selbst, und der ist gütiger, als Sie und ich uns überhaupt vorstellen können.

 

An Jesus Christus hafte ich. Das können Sie mir glauben.

Ich grüße Sie herzlich.

Frank Muchlinsky

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