Im Rahmen unserer Serie "Was glaubt Ihr? evangelisch.de besucht Freikirchen" hat unsere Redakteurin Anne Kampf ein paar grundsätzliche Fragen zum Thema beanwortet.
Die anderen Fragen zur Serie finden Sie ebenfalls in unserem Fragen-Bereich.
Während man das englische Wort "evangelical" mit "evangelisch" übersetzen kann, bezeichnet das deutsche Wort "evangelikal" eine spezielle Strömung innerhalb des Protestantismus. Ihre Wurzeln liegen im Pietismus, in der Erweckung des 19. Jahrhunderts und in der Heiligungsbewegung des Methodismus. Reinhard Hempelmann von der Zentralstelle für Weltanschauungsfragen der EKD nennt folgende Charakteristika evangelikaler Glaubensrichtungen: Im Mittelpunkt des Glaubens stehen Kreuz und Auferstehung Jesu Christi; die Bibel gilt als höchste Autorität und wird oft wörtlich ausgelegt; persönliche Glaubensentscheidungen und -erfahrungen sind notwendig ("Wiedergeburt") und die Frömmigkeit ist von Gebet, Nachfolge, Zeugendienst, Evangelisations- und Missionsauftrag geprägt. Der Vorsitzende des Evangelischen Allianz in Deutschland, Michael Diener, nennt ergänzend die Bedeutung des Wachstums im Glauben (Heiligung) und die Rede von der Wiederkunft Christi mit Gericht (Heil und Verdammnis).
Evangelikale Christen gehören nicht nur verschiedenen Freikirchen an (hier besonders den freikirchlich-evangelischen Gemeinden), sondern auch den Landeskirchen (dort bilden sie die Landeskirchlichen Gemeinschaften, zusammengeschlossen im Gnadauer Gemeinschaftsverband). In der Evangelischen Allianz in Deutschland (gegründet 1866) sind heute überwiegend evangelikal orientierte Einzelpersonen, Werke und Gemeinden zusammengeschlossen.