21 christliche Kirchen?

Gästin & Co

Hallo Frau Erichsen-Wendt! Die ACK = Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen hat 21 Kirchen. Jetzt frage ich mich, ob z. B. der Bund Evangelisch-freikirchlicher Gemeinden eine Kirche sein soll? Oder die Evangelische-Brüder-Unität Herrnhuter Brüdergemeine - Ist das eine Kirche? Oder die Serbisch-Orthodoxe- Diözese - eine Kirche? Bislang kenne ich nämlich nur die Evangelische Kirche und die Katholische Kirche.

Liebe „Gästin&Co“,

 

die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen ist ein Zusammenschluss all der kirchlichen Institutionen und Organisationen, die auf regionaler, Landes- oder Bundesebene eine ökumenische Zusammenarbeit fördern wollen.

 

Die Mitgliedschaftsverhältnisse sind auf diesen drei Ebenen unterschiedlich geregelt. Durch Ihre Beschäftigung mit der ACK lernen Sie nun kennen, dass der christliche Glaube in weit mehr Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften zur Darstellung kommt als allein in je einer evangelischen und einer katholischen Konfession.

 

Grob gesagt, gliedern sich die Mitgliedskirchen und kirchlichen Gemeinschaften der ACK in drei große Konfessionsfamilien: Die Orthodoxen, die Katholischen („Westkirchen“) und die Kirchen der Reformation. Daneben gibt es Gastmitglieder und ständige Beobachter. Also nicht nur „21 Kirchen“, sondern insgesamt noch mehr.

 

Verbindlich ist für alle Mitglieder eine Bekenntnisgrundlage, die am Beginn der Satzung festgeschrieben ist. Dort heißt es:

 

Die Mitglieder „bekennen den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland und trachten darum, gemeinsam zu erfüllen, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ (http://www.oekumene-ack.de/fileadmin/user_upload/Grundlagen_der_Zusammenarbeit/Satzung_ACK.pdf). Darüber hinaus bleiben alle Mitglieder in ihrer jeweiligen konfessionellen Prägung unabhängig.

 

Sie wundern sich, dass es so viele Konfessionen gibt. Das Christentum hat sich auf der ganzen Welt in das Leben von Menschen und Gesellschaften inkulturiert. Oft besteht die Versuchung, die eigene konfessionelle Heimat als „das“ Christentum anzusehen. Auch von daher lohnt sich die Beschäftigung mit anderen Konfessionen: Sie zeigt, dass die eigene Glaubensgemeinschaft eine legitime Ausprägung des Christentums ist, das in seiner Form aber grundsätzlich frei bleibt. Verbunden sind die Kirchen im Bekenntnis an Jesus Christus.

 

Gute Entdeckungen beim weiteren Kennenlernen wünscht

 

Ihre Friederike Erichsen-Wendt