Soll man Halloween verbieten?

Kevin Trzaska

 

Sehr geehrter Herr Muchlinsky,

wieso gewinnt Halloween immer mehr an Einfluss und der Reformationstag und diese Stillen Tage der Katholiken geraten immer mehr in Vergessenheit.
Sollten Eltern ihren Kindern verbieten, diesen heidnischen Brauch mit zu feiern. Selbst die örtlichen Geschäfte nicht nur Ketten werben mit diesem "Halloweenmüll". Meine Eltern haben mir verboten diesen Kram mit zu feiern. Ich hatte eh keine Lust um die Häuser zu ziehen um Süßes und Saures zu schreien und Süßigkeiten zu verlangen.

Wie ist ihre Meinung. Sollten Eltern ihren Kinder, Halloween verbieten? Oder sollte dieses Land, grundsätzlich Halloween verbieten? Nicht alles aus den USA ist "Cool", und dieser Halloweenkram ist sowieso nicht cool. Viele Kinder, Jugendliche wissen wahrscheinlich mehr über Halloween, als über den Reformationstag und sind auch der Meinung das wir alles was in den USA gibt auch hierzulande brauchen. Ich hab nicht gegen die USA, aber trotzdem, wir brauchen keine us-amerikanischen Bräuche. Wir sollten uns mehr um unsere christliche Feiertage kümmern als um irgendwelche amerikanischen Bräuche. An Halloween wird sowieso nur wenn ich es mal sagen darf "Scheiße" getrieben. In Kleinstädten ist der Schaden noch gering, aber in den Großstädten da sind der Schaden und der Ärger über diesen "Mist" weitaus höher.

Lieber Herr Trzaska,

Ich kann verstehen, dass sie den Rummel, der um Halloween gemacht wird, nicht mögen. Hier wurde eine weitere Gelegenheit genutzt, einen festen Termin im Jahr für den Konsum auszubeuten. Das Brauchtum, am Vorabend des Allerheiligen-Tages die Toten zu besänftigen, indem man ihnen Geschenke macht, ist kaum jemandem bekannt, der sich an den vielen Spuk- und Konsumaktivitäten beteiligen.

Dass nun der Termin sich auch noch mit dem Reformationstag überschneidet, ärgert die evangelischen Kirchen natürlich besonders dabei. Allerdings halte ich ein Verbot dieser Aktionen nicht für hilfreich. Verbote machen Sachen nur noch "cooler", begehrenswerter. Wenn Eltern der Meinung sind, dass sie ihre Kinder nicht zu den "Süßes oder Saures" Aktionen gehen lassen wollen, ist das ihre Entscheidung, doch sollten weder das Staat noch die Kirche über generelle Verbote dieser Art nachdenken. Ich halte die Idee, den Kindern, die an der eigenen Haustür klingeln, "Lutherbonbons" zu schenken, auf denen ein Hinweis auf den Reformationstag steht, für wesentlich geschickter. Die Adresse der entsprechenden Webseite ist ebenfalls auf dem Bonbonpapier zu sehen. Dort können Kinder, Jugendliche und Erwachsene mehr über den 31. Oktober und seine Bedeutung für die Kirche erfahren.

Insgesamt hat die evangelische Kirche begonnen, sich den Rummel um den 31. Oktober zunutze zu machen, um den ohnehin in Vergessenheit geratenen Reformationstag wieder ins Gedächtnis zu rufen. Gerade weil wir da in "Konkurrenz" zu Halloween stehen, machen wir deutlich: Das ist eben nicht alles heute! Wir feiern noch etwas ganz anderes.

Herzlichen Gruß

Frank Muchlinsky