Wie fülle ich meine Werte mit Leben?

Alexander
Person notiert etwas an einem Tisch
Tobias Frick/Fundus
Hallo zusammen, ich habe mir gerade mal einen Zettel genommen und meine persönlichen Werte aufgeschrieben. Da steht jetzt unter anderem der Satz: "Ich möchte Dinge nicht zum Nachteil anderer tun." Also: Etwas für mich tun, durch das andere Menschen einen Nachteil haben. Dann habe ich gestutzt: Geht doch eigentlich gar nicht, ist höchstens in der Hinsicht machbar, dass ich den Nachteil der anderen möglichst gering halte. Wie sehen Sie das? Beste Grüße!

Lieber Alexander,

Ihre Idee ist eine wirklich gute Anregung. Sich so Liste anzulegen, auf ich meine eigenen, persönlichen Werte festhalte, passt gut in die Adventszeit:  Mit welchen Werten lebe ich? Viele Menschen würden schreiben: "Ich lebe für meine Familie und die Freundschaften, die mich halten." Werte sind Fairness, Toleranz, Freiheit, Versöhnung und Frieden. Dann stellt sich die nüchterne Feststellung ein: Wenn ich mein Leben so anlege, dass durch meinen Lebensstil niemand zu Schaden kommt, dann kann ich auch scheitern. 

Jesus setzt einen Wert, er sagt: "Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12)  Eine persönliche Liste mit den persönlichen Werten braucht vielleicht die andere Denkrichtung: Was kann und möchte ich tun, damit es anderen Menschen in Zukunft besser geht als heute? Wie fülle ich meine Werte so mit Leben, dass mögliche Nachteile, die entstehen könnten, schon jetzt abgewendet werden? Das wäre die Liste mit den Werten: Ich möchte Dinge zum Vorteil und nicht zum Nachteil anderer Menschen tun. Auch Dinge, die ich nur für mich persönlich wertvoll sind, sollen andere Menschen und deren Leben fest im Blick behalten. 

Vielleicht wird aus dieser Liste mit persönlichen Werten eine Art Wunschzettel für die Weihnachtszeit: Frieden halten in der Familie und der Nachbarschaft, Verbrauch der begrenzten Rohstoffe reduzieren, fair produzierte Produkte bevorzugen, Menschen ausreden lassen, menschenverachtenden Positionen laut widersprechen, sich einmischen, wenn Menschen bedrängt sind, sich bei anderen Menschen zu bedanken. 

Aber warum schreibe Ihnen das alles? Sie haben bestimmt noch viel bessere Ideen als ich. Ich wünsche Ihnen viel Freude an ihrer Liste mit den Werten, die Sie vertreten,

Ihr Henning Kiene 

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