Aufstellungsort Taufstein und private Denkmäler

Gästin

Die Taufe ist nach dem Glauben die zweite Voraussetzung für die Aufnahme in das Reich Gottes. Deshalb steht der Taufstein mitten auf dem Weg zum Altar. Es soll klar sein: An der Taufe kann man nicht vorbei, wenn man in das Reich Gottes aufgenommen werden will. Jetzt wurde der Taufstein in die rechte unserer Kirche gestellt, damit er nicht stört, wenn sich mehrere Leute im Chorraum tummeln.

Frage 1: Spielt der Standort des Taufsteins eine Rolle?

Frage 2 Der besagte Taufstein wurde von einem Bürger gestiftet, der ausgewandert ist. Der Altar wurde von drei Witwen gesponsert. Das Wandrelief von einem Gemeindeglied, das Altarkreuz von den Konfi-Eltern, das Seitenfenster von einem verstorbenen Bauern, ein weiteres Seitenfenster wurde bereits Anfang des 19 Jahrhundert vom damaligen Gemeindepfarrer finanziert. Darf sich jeder Bürger ohne weiteres ein Denkmal in der Kirche setzen? Liegt am Zeitgeist, dass wir heute über diese guten Taten öffentlich berichten, oder ist dies eine Fundraising Methode?

Liebe Gästin,

dass Taufsteine in direkter Linie zwischen Kirchenportal und Altar steht, ist eher ungewöhnlich. Es gibt die verschiedensten Orte für Taufbecken oder Taufsteine. In einige Kirchen gibt es auch Taufengel, die eine Taufschale tragen und die zur Taufe herabgelassen werden. Es spielt also keine Rolle, wo sich das Taufbecken in einer Kirche befindet.

Zu Ihrer zweiten Frage:

Dass sich diejenigen in einer Kirche „verewigen“, die Geld für den einen oder anderen Teil des Bauwerkes spenden, hat eine uralte Tradition. Schon in mittelalterlichen Kirchenbaute sieht man häufig Kirchenfenster in denen sich die „Sponsoren“ haben selbst darstellen lassen – teilweise in biblischen Szenen. Ich persönlich habe da wenige Bedenken.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Muchlinsky

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