Aufgaben einer Pfarrerin oder eines Pfarrers

Thomas Wöllner
Einsegnung der Berliner Schülerbischöfe
epd-bild/Rolf Zoellner

Welche Aufgaben und Zuständigkeiten sind für eine Pfarrerin/einen Pfarrer seitens der EKD definiert?

Lieber Herr Wöllner,

die Aufgaben, Rechte und Pflichten von Pfarrerinnen und Pfarrern sind im Pfarrdienstgesetz der EKD (PfDG.EKD) geregelt. Teil 5 des Gesetzes beschreibt, auf welche Weise der Pfarrdienst auszuüben ist. Dabei heißt es zunächst grundsätzlich in §24 über die Amtsführung:

( 1 ) Pfarrerinnen und Pfarrer haben den Auftrag und das Recht, das Wort Gottes öffentlich zu verkündigen und die Sakramente zu verwalten. Sie sind berechtigt und verpflichtet zur Leitung des Gottesdienstes, zur Vornahme von Amtshandlungen, zur christlichen Unterweisung und zur Seelsorge.

( 2 ) Pfarrerinnen und Pfarrer sind in Gestaltung und Inhalt ihrer Verkündigung frei und nur an die Verpflichtungen aus der Ordination nach § 3 Absatz 2 und an die Ordnungen ihrer Kirche gebunden.

Einerseits haben sie also Recht und Pflicht zur Verkündigung, zur Verwaltung der Sakramente und zum Halten von Gottesdiensten und Amtshandlungen, andererseits sind sie aber generell frei darin, wie sie das tun, solange sie sich an das halten, was sie in der Ordination gelobt haben und an das, was ihre jeweilige Landeskirche ihnen vorschreibt.

Die weiteren Pflichten, Rechte werden in Kapitel 2 und 3 des Gesetzes behandelt. Darin geht es zum Beispiel um das Beichtgeheimnis, um das Verbot sexueller Kontakte zu „Personen, die zu ihnen in einem Obhutsverhältnis, in einer Seelsorgebeziehung oder in einer vergleichbaren Vertrauensbeziehung stehen“ (§31b Abstinenz- und Abstandsgebot), oder es geht um die Amtskleidung oder die Erreichbarkeit.

Was ein Pfarrer oder was eine Pfarrerin also genau tun muss, hängt von der entsprechenden Stelle ab. In Gemeinden werden diese Aufgaben in der Regel im Gespräch und im Einvernehmen mit dem gemeindeleitenden Gremium (Kirchenvorstand oder Ähnliches) geklärt.

Wenn es Ihnen um einen Streitfall geht, rate ich Ihnen, sich einerseits das genannte Gesetz durchzulesen und andererseits das direkte Gespräch zu suchen.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Muchlinsky

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