Der Mensch in der Schöpfungsgeschichte

Jana
Hand mit Blüte
Pexels/Larbigno

Was hat der Mensch in der Schöpfungsgeschichte zu tun? Einfach erklärt

Liebe Jana,

ich hätte mir gewünscht, dass Sie sich ein wenig mehr Zeit genommen und ihre Frage etwas ausführlicher formuliert hätten. So muss ich ein bisschen vermuten, was genau Sie wissen möchten. Zunächst einmal: Es gibt zwei Geschichten in der Bibel, die von der Schöpfung erzählen. Die erste ist die mit den sieben Tagen, in denen der Mensch am sechsten Tag geschaffen wird. Der Mensch hat in dieser Geschichte eine besondere Stellung, denn nur er wird zum „Bild Gottes“ erschaffen. Darum bekommt er auch die Aufgabe, über die Tiere zu herrschen.

Meinten Sie diesen Punkt, als Sie fragten „Was hat der Mensch zu tun“? Die Aufgabe des Menschen ist „Herrscher nach dem Bild Gottes“ zu sein. Das heißt, der Mensch soll sich wie der Schöpfer selbst um die Tiere zu kümmern. Was genau er zu tun bekommt, steht nicht im Text. Da der Mensch von Gott ausdrücklich zunächst nur vegetarisch essen soll (1. Mose 1,29) und Tiere in der Regel gut auf sich selbst aufpassen können, hat der Mensch vielleicht gar nicht viel zu tun. Der Mensch ist männlich und weiblich geschaffen und kann es sich anscheinend weitgehend gut gehen lassen. Die andere Aufgabe ist, selbst für Nachkommen zu sorgen (1. Mose 1,28). Insgesamt lautet also der Auftrag: Lebt und haltet das Leben am Laufen!

Die nächste Schöpfungsgeschichte verläuft etwas anders. Gott erschafft den Menschen zunächst nur als einzelne Person. Gott schafft außerdem einen Garten (den Garten „Eden“) und setzt den Menschen in diesen Garten. Nun bekommt er die Aufgabe: „Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.“ (1. Mose 2,15) Was hat der Mensch also zu tun? Er soll im Grunde genommen Gärtner sein. Er soll sich um den Garten kümmern. Das ist eine ähnliche Aufgabe, wie in der ersten Erzählung von der Schöpfung: Pass auf, dass alles gut leben und gedeihen kann! Auch der garten Eden braucht anscheinend nur wenig Pflege, also hat der Mensch hier ebenfalls wenig zu tun.

Vielleicht langweilt sich der Mensch sogar, denn Gott sagt: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist.“ Und dann erschafft Gott die Tiere (also anders herum als in der ersten Erzählung). Und nun bekommt der Mensch etwas Neues zu tun: Er soll den Tieren Namen geben: „Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen“ (1. Mose 2,20).

Ich hoffe, ich habe Ihre Frage richtig verstanden und es einfach genug erklärt.
Herzliche Grüße!
Frank Muchlinsky

P.S. Sollten Sie meine Antwort für ein Schulprojekt verwenden 😉, bitte ich Sie, die entsprechende Quelle (also meinen Namen und fragen.evangelisch.de) anzugeben.

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