Erntedankkollekte

Kerstin Elies

Ich bin sehr empört darüber, dass mein Kirchgemeinderat beschlossen hat, die diesjährige Erntedankkollekte für die Restaurierung des Abendmahlskelches statt für Brot für die Welt zu verwenden. Bereits die Kollekte des letzten Heiligabends wurde für die Umgestaltung des Pfarrhofes statt für Brot für die Welt genutzt. Selbst im Kollektenplaner 2013 für die Nordkirche ist eine Verwendung für Brot für die Welt vorgeschrieben. Das kann doch wirklich nicht angehen und ich frage mich: Was würde Jesus dazu sagen?

Liebe Frau Elies,

 

ich kann Ihren Unmut nachvollziehen. Es gibt leider durch die knapper werdenden Mittel eine Tendenz in manchen Kirchengemeinden, Kollekten lieber für die eigene Gemeinde als für (zum Teil weit entfernte) andere Projekte zu verwenden. Die Kollektenordnung der Nordkirche sieht vor (§ 3): "Allgemein verbindliche Kollekten sind in jeder Kirchengemeinde an dem dafür vorgesehenen Tage in allen Gottesdiensten einzusammeln."

Die Kollekten für Brot für die Welt sind solche allgemein verbindlichen Kollekten. Vielleicht sollten Sie zu der nächsten Kirchenvorstandssitzung gehen und mit Ihrem Kirchenvorstand mal darüber reden.

 

Was würde Jesus dazu sagen? Die Frage ist (immer) schwierig zu beantworten. In Sachen Geld überliefert die Bibel durchaus sehr unterschiedliche Haltungen Jesu. In Kollektenfragen sind wohl eher die Apostel bewandert gewesen, und die waren sehr darauf bedacht, dass Spenden nicht in die eigene Tasche gesteckt wurden, sondern denen zugutekamen, die es brauchten.

Wie gesagt: Mein Rat lautet, dass Sie sich direkt bei Ihrer Gemeinde melden und Ihre Bedenken dort anmelden. Alles Gute dabei!

 

Mit freundlichen Grüßen

Frank Muchlinsky