Zungenreden

Uwe Schweikle

Warum spaltet das Zungenreden die Gläubigen?

Guten Tag,

 

Das Phänomen der Zungenrede ist von Paulus im Ersten Korintherbrief (I Kor 14, 13-26) beschrieben. Dabei handelt es sich um ein gottesdienstliches Geschehen, bei dem manche so reden, dass es Andere nicht verstehen. Paulus deutet dieses Reden als ein Beten des Geistes. Die Pointe dabei ist aber nun, dass das Zungenreden die Gemeinde gerade nicht spaltet – in diejenigen, denen die Gabe der Zungenrede gegeben ist, und andere, die dies nicht tun (können). Ob etwas im gottesdienstlichen Handeln gut ist, entscheidet sich Paulus zufolge am Kriterium der Erbauung. Deshalb ist etwas, was nicht alle von vorne herein verstehen können, nur dann erlaubt und gut, wenn jemand da ist, der übersetzen kann. Da es in christlichen Gemeinden immer wieder Dinge gibt, die nicht allen verständlich sind, braucht es immer Menschen, denen die Gabe ist, zu übersetzen und zu vermitteln, damit die Gemeinde als ganze auferbaut wird. Wenn Zungenreden christliche Gemeinden spaltet, sollte auf diese frühchristliche Einsicht verwiesen werden.

Es grüßt freundlich
Ihre Friederike Erichsen-Wendt, Pfrin.
 

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