Konfirmation feiern

Sehr geehrter Herr Muchlinsky mein Sohn ist getauft, er ist 12 Jahre. Müsste also jetzt zum Konfirmationsunterricht. Da unsere Familie kürzlich auseinandergerissen wurde, da mein Mann plötzlich mit einer neuen Partnerin ankam, möchte ich diese Feier nicht. Ich könnte mir nicht vorstellen, wie sie aussehen sollte, da mein Mann auch unbedingt seine neue Partnerin mitbringen möchte. Dies möchte wiederum auch mein Sohn bsolut nicht, da er diese 'Person nicht mag. Also höchst kompliziert und unschön, in der heutoigen Zeit aber sicher nicht selten. Hat mein Sohn eine Chance, später, als Erwachsener in irgendeiner Form die Kondirmation (natürlich ohne Feier) nachzuholen, wenn auch nur annähernd? Danke und LG Susanne

Liebe Susanne,

viele Eltern machen sich bereits zu Beginn der Konfirmandenzeit Gedanken darüber, wie die Feier im Anschluss an den Konfirmationsgottesdienst aussehen könnte. Wie Sie richtig schreiben, ist es nicht selten, sondern gehört zu den Regelfällen, dass Jugendliche in ganz unterschiedlichen Familienkonstellationen leben. Die Organisation der Konfirmandenzeit wird darauf genauso Rücksicht nehmen wie Sie von jetzt an noch gut ein Jahr Zeit haben, gemeinsam mit Ihrem Sohn zu überlegen, wie er seine Konfirmation feiern möchte. Es gibt da sozusagen keinen „Normalfall“, ohne den eine Konfirmation nicht stattfinden könnte. Im Gegenteil, für die meisten Jugendlichen ist die gemeinsame Zeit im Konfirmandenunterricht eine – auch im Nachhinein – besonders prägende Zeit, in der sie nochmal in einer anderen Umgebung heimisch werden als mit Verwandten und Freunden. Gerade Jugendliche, die in verschiedenen Familienkontexten leben, erfahren so in der Kirche(ngemeinde) eine besondere Unterstützung auf dem Weg des Erwachsenwerdens. Und so ist dann der Konfirmationstag nicht nur die Dokumentation einer Eigenständigkeit in Angelegenheiten des christlichen Glaubens in der Feier des Gottesdienstes, sondern auch eine eigene Würdigung des Jugendlichen selbst durch die Menschen, die mit ihm daran teilhaben. Und dafür gibt es keine feste Form, sondern jede/r findet sie für sich selbst. So besteht ja auch beispielsweise die Möglichkeit, dass Ihr Sohn mit seinen Freunden feiert, oder die Konfirmation an verschiedenen Tagen mit verschiedenen Teilen der Familie gefeiert wird. Vielleicht ergibt sich auch die Möglichkeit, dass Ihr Sohn gemeinsam mit anderen Konfirmierten zusammen ein größeres Fest feiert. Da sind Sie, da ist vielmehr Ihr Sohn ganz frei zu wählen! – Und sollte die Perspektive der Feier ihn dennoch davon abhalten, jetzt – in dieser Zeit – an den Angeboten der Konfirmandenarbeit teilzunehmen, gibt es gelegentlich und regional auch Angebote für ältere Jugendliche oder junge Erwachsene, an einem Konfirmandenunterricht „für Ältere“ teilzunehmen. Diese Angebote gibt es jedoch nicht flächendeckend, da häufig die Bedarfe nicht sehr hoch sind. Fragen Sie dazu am besten den Pfarrer oder die Pfarrerin Ihres Wohnortes, ob es dazu in Ihrer Gegend Möglichkeiten gibt.

Eine gute Entscheidung und segensreiche Erfahrungen damit wünscht Ihnen
Ihre Friederike Erichsen-Wendt, Pfrin.
 

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