Hallo Herr Muchlinsky, wäre es nicht schlau von der EKD auch Realschülern mit abgeschl Ausbildung das Pfarramt zu ermöglichen.(Wie es z.b. in Hermannsburg in Niedersachsen möglich war) Es gibt durchaus Menschen wie mich die gerne Theologie studieren und sich in den Dienst Gottes stellen wollen, aber nicht die Möglichkeit haben, ihr Abitur nebenbei zu machen oder es nachzuholen. Wie ist ihre Meinung dazu?
Lieber Schreiber, aus Württemberg kann ich Ihnen sagen, dass es hier die Möglichkeiten des "Zweiten Bildungsweges" gibt um Pfarrer zu werden. Ich finde das eine gute Sache! Analoges gibt es auch in anderen Landeskirchen.
Mit herzlichen Grüßen, Ihre
Sabine Löw
Berufsbegleitende Ausbildung im Pfarrdienst: Zugangsvoraussetzungen
Zur Aufnahme in die "Berufsbegleitende Ausbildung im Pfarrdienst" können von ihren Anstellungsträgern kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgeschlagen werden,
- die für den Pfarrdienst besonders geeignet erscheinen,
- die an der Evangelischen Hochschule Reutlingen-Ludwigsburg oder an einer anderen von der Landeskirche anerkannten Ausbildungsstätte (nach Aufbauausbildung und zweiter Dienstprüfung) ausgebildet wurden,
- mindestens 5 Jahre als Diakon oder Diakonin im Dienst der Evangelischen Landeskirche in Württemberg oder in einer mit ihr verbundenen Einrichtung tätig waren,
- das 49. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Über die Aufnahme in das Zulassungsverfahren entscheidet das Kollegium des Evangelischen Oberkirchenrats. Ihm liegt die Empfehlung einer Aufnahmekommission zugrunde, die mit den Vorgeschlagenen ein Gespräch geführt hat. Das Verfahren besteht aus je einem begutachteten Predigtgottesdienst, einer religionspädagogischen Einheit und einem Kolloquium zu einem theologischen Thema oder Buch.
Zur Zeit werden alle drei Jahre bis zu sechs Personen zur „Berufsbegleitenden Ausbildung im Pfarrdienst“ zugelassen.