Was muss ich verändern, wenn ich aktiv als Christin leben möchte?

Angelika
In wieweit muss ich mein Denken oder Handeln ändern, wenn ich nicht mehr passiv auf dem Papier Christ sein möchte (konfirmiert, dann nichts mehr gemacht), sondern aktiv (Bibel studieren, Gottesdienst, Gemeindearbeit) als Christ leben möchte? - Darf ich noch Harry Potter lesen? - Darf ich noch sonntags Brötchen beim Bäcker kaufen? - Darf ich noch über Kollegen "lästern", wenn es wahr ist, dass sie nichts arbeiten (also keine Lüge)? - Darf ich am Beispiel der Entstehung von Angst noch vom Steinzeitmenschen und Säbelzahntiger sprechen oder gibt es die nicht?

Liebe Angelika,

vielen Dank für Ihre Frage und Ihre frische Art, sie zu stellen! Warum sollten Sie als aktive evangelische Christin nicht Harry Potter lesen und sonntags Brötchen beim Bäcker kaufen? Ein aktiver christlicher Glaube bedeutet nicht, dass Sie weltlichen Dinge aus Ihrem Leben verbannen müssen. Sie leben jetzt aktiv als Christin, studieren die Bibel, gehen zum Gottesdienst, engagieren sich in der Gemeinde. All das fördert eine Haltung, die Gott ehrt und dazu motiviert, sein Wort im Alltag wirksam werden zu lassen. Welche Erkenntnisse Sie dabei gewinnen und wie sich Gottes Wort auf ihr Verhalten auswirkt, ist Ihr persönlicher Weg. Genauso werden andere Christ:innen die Bibel hören und andere Konsequenzen für ihr Leben ziehen.

Für einige ist die Magie in Harry Potter nicht mit Ihrem Glauben zu vereinbaren, für andere ist sie Ausdruck der Phantasie, mit der Gott uns begabt hat. Die Frage nach „Steinzeitmenschen und Säbelzahntiger“, also der Vereinbarkeit von Schöpfungsgeschichte und Naturwissenschaft ist für einen kein Thema, für die anderen ein bedrohlicher Glaubenskonflikt. Die einen werden sagen, dass Lästern zur Fehlbarkeit des Menschen dazugehört und andere werden es als Verletzung der Goldenen Regel (Matthäus 7,12) ablehnen und so weiter… Auf evangelisch.de wird zu allen Themen rege diskutiert, durch den Austausch ist Gottes Wort relevant und wirksam.

Bei allen Beispielen, die Sie genannt haben, hilft mir die grundsätzliche Frage: Fühle ich mich bei meinem Handeln dem Glauben näher oder entfernt es mich von Gott? Indem Sie sich mit den von Ihnen genannten Fragen auseinandersetzen, sind Sie mittendrin in Ihrer aktiven Beziehung zu Gott und der Auseinandersetzung mit ihm. Darauf kommt es an, denn so kann sein Wort auf Sie und das Nachdenken über Ihr Handelnd wirken.

Ich wünsche Ihnen Gottes Segen für Ihr Engagement als aktive Christin.

Ihre Helena Malsy

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