2000 Watt Geselllschaft

Gast

Grüß Gott Herr Muchlinsky!

In unserer Kirchengemeinde tagt derzeit ein Umweltteam. Es geht um ein energiepolitisches Hochschul-Modell, dass in der Schweiz entwickelt wurde. Demnach soll der Energiebedarf eines jeden einzelnen Menschen auf der ganzen Erde nicht mehr als 2000 Watt entsprechen.

Könnte das eine neue ökumenische Basisbewegung werden?
Was meint das Umwelt und Mensch Team der EKD?
Was meinen Sie?
 

Lieber Gast,

da ich mich mit dem Modell der 2000-Watt-Gesellschaft nicht auskenne, habe ich mich mit Ihrer Frage an den Umweltbeauftragten der EKD, Prof. Dr. Hans Diefenbacher gewandt – nicht zuletzt, weil ich noch nie von einem „Umwelt Mensch Team der EKD“ gehört hatte und sicher gehen wollte, dass mir da nichts entgangen ist. Prof. Diefenbacher hat mir umgehend geantwortet. Auch ihm ist ein solches Team nicht bekannt. Es gibt allerdings eine Reihe von Arbeitskreisen und zum Beispiel die Kammer für nachhaltige Entwicklung.

Hier ein Ausschnitt aus der Antwort von Prof. Diefenbacher:

Quote: Das 2000-Watt-Gesellschaft-Programm wurde von der ETH Zürich entwickelt, etwa um das Jahr 1998, wenn ich mich recht erinnere, und besteht in der Zielsetzung, den Energieverbrauch pro Person und Jahr auf diese Größenordnung abzusenken – so schnell wie möglich, aber auf jeden Fall bis 2050. Wir hatten etwa 1955/1960 einen solchen Energieverbrauch, derzeit ist er etwa das Dreifache.

Das Ziel einer derartigen Absenkung ist nicht besonders originell, ich halte es in dieser Form auch nicht für besonders sinnvoll: Denn bei den nicht erneuerbaren Energieträgern sollten wir noch deutlich weiter absenken (alle Szenarios bis 2050 zielen auf maximal 20 % CO2-Emissionen, meistens noch weniger); bei den erneuerbaren Energieträgern können wir aber deutlich höher bleiben, wenn es denn gelingt, diese auf eine umwelt- und sozialverträgliche Weise zu nutzen. Daher sind differenziertere Ziele eigentlich sinnvoller; aber als erster Anhaltspunkt ist die Sache auch heute nicht schlecht.

Für das Umweltteam Ihrer Gemeinde schlägt Herr Prof. Diefenbacher vor, sich eher um eine Zertifizierung der Gemeinde nach dem „Grünen Hahn“ zu bemühen. Hier der Link zu dieser Initiative für kirchliches Umweltmanagement: www.gruenerhahn.de
Eine Alterbnative wäre sich nach dem „EMAS“ (Eco-Management und Audit Scheme) der EU zu richten. Hier der Link dazu: www.emas.de

Vielleicht können Sie mit Ihrem Umweltteam entsprechend Kontakt aufnehmen und ins Gespräch kommen.

Mit freundlichen Grüßen
Frank Muchlinsky

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