die evang. kirche betont , daß die taufe zur mitgliedschaft in der ev. kirche führt. was aber ist nötig , um christ geworden zu sein (aus gottes sicht)?
ich kenne evang. getaufte erwachsene menschen, die nicht an jesus als den sohn gottes , nicht als ihren persönlichen erlöser von ihren persönlichen sünden und nicht als gottselbst usw. glauben , ...also wie im weiteren gespräch deutlich wird, überhaupt gar nicht an jesus glauben (und es auch gar nicht wollen),... aber meinen da sie ja getauft wurden , seien sie christen. Für mich ist das himmelschreiendeer blödsinn , und ich vermute , es gibt in der evang. kirche etliche solche menschen.
ist die evang. kirche also lediglich eine ansammlung zwar getaufter , jedoch keineswegs ebenfalls notwendigerweise an jesus glaubender, vertrauender etc. in der oben genannten weise anzusehen . habe ich es in der ev. kirche also zwar in jedem falle mit einem getauften , jedoch keineswegs gleichzeitig in jedem falle auch mit einem christen zu tun ?
mir scheint, etlichen konfirmanden auch geht das völlig ab. denen wurde eine annahme jesu, als ihren persönlichen erlöser etc., etc. auch gar nie erklärt oder nahegebracht als voraussetzung , christ zu werden/sein. hauptsache getauft.... ob die christ sind , ist der evang. kirche egal, sie tut nix zur aufhebung diese info-defizites ihrer zwar getauften aber unwissend nicht-christ seienden.
oder um auf den hauptkern meiner frage zu kommen:
wann also ist ein mensch CHRIST ? (Ab welcher eigenen persönlichen entscheidung zu wem oder was ...nach evangelischer Landeskirchenansicht ??? vielen dank im voraus für ihre umfassende intelligente antwort aus jesu perspektive.
Lieber Gast,
Anscheinend wünschen Sie sich für uns Christinnen und Christen ein stärkeres Engagement für unseren Glauben und ein lauteres Bekenntnis als Sie im Moment hören können. Dieses Anliegen machen Sie mit sehr deutlich. Beim Lesen habe ich mich gefragt, ob Sie wirklich eine Antwort von mir haben möchten, oder ob Sie nicht vor allem deutlich machen möchten, wie sehr Sie ein deutliches Bekenntnis – anscheinend vor allem von Seiten der Landeskirchen – vermissen. Aber dann habe ich mich über eine Formulierung von Ihnen gefreut, die mich nun tatsächlich antworten lässt, denn Sie möchten eine Antwort von mir aus der Perspektive von Jesus!
Sie schreiben: „vielen dank im voraus für ihre umfassende intelligente antwort aus jesu perspektive.“
Nun bin ich freilich nicht Jesus, und es ist sicherlich vermessen so zu tun, als wüsste ich genau, was Jesus Ihnen antworten würde. Aber ich habe so meine Ideen, und darum will ich mich an einer solchen Antwort versuchen. Ich fühle mich ein wenig, als würde ich ein Drehbuch für einen neuen Don Camillo-Film schreiben. Don Camillo allein in der Kirche vor dem Kruzifix stellt Ihre Frage, und hört die folgende Antwort:
„Ach, lieber Don Camillo (Gast)! Du machst dir wirklich eine Menge Sorgen darum, ob die Leute kapieren, was ich ihnen alles Gutes gebracht habe! Bitte trau mir doch zu, dass ich den Glauben selbst wirke bei den Menschen. Die Kirchen tun einen guten Job darin, meine Botschaft zu verkünden. Natürlich stoßen sie dabei immer an ihre menschlichen Grenzen. Den Glauben selbst wecke ich, und dabei kommt es überhaupt nicht darauf an, ob jemand laut meinen Namen ruft oder leise murmelt. Ich höre jedes noch so kleine Ja zu mir. Und ich höre auch die vielen Fragen und Zweifel. Die sind mir mindestens ebenso lieb, denn ich will nicht nur Ja und Amen. Alles Liebe! +“
Mit freundlichen Grüßen
Frank Muchlinsky