Taufe

Leyla Karatas

Guten Tag,

Meine beste Freundin möchte ihre Tochter taufen lassen und mich als Patin haben. Ich bin aber nicht getauft.

Jetzt haben wir überlegt beide Taufen zusammen zu machen, so dass ich getauft bin und auch die Patin der Kleinen werden kann. Würde das funktionieren?

Liebe Leyla,

welch ein freudiges Ereignis Ihnen da bevorsteht! Schön, dass Sie sich bereit erklären möchten, die Taufpatin der Tochter Ihrer besten Freundin zu werden. Und Sie haben Recht, um Taufpatin werden zu können, müssen Sie getauft sein und natürlich können Sie sich auch als Erwachsene taufen lassen.

 

Nun ist es aber so, dass es Unterschiede zwischen der Kindertaufe und der Erwachsenentaufe gibt. Allem voran: Bei der Kindertaufe werden Paten/Patinnen benötigt, bei der Erwachsenentaufe nicht. Bei der Kindertaufe erklären Eltern und Paten, dass sie für die religiöse Entwicklung des Täuflings Sorge tragen und zwar bis das Kind im Konfirmationsalter religionsmündig ist und selber "Ja" zum christlichen Glauben sagen kann.

 

Bei Taufen von Jugendlichen und Erwachsenen werden keine Paten gebraucht, weil Jugendliche und Erwachsene religionsmündig sind und sich somit auch selber ihren Glauben entwickeln und bekennen können. Für eine Taufe von Jugendlichen und Erwachsenen braucht es aber eine längere Vorbereitungszeit. Häufig entscheiden sich ungetaufte Jugendliche während ihrer Konfirmandenzeit für eine Taufe, um dann eben auch konfirmiert werden zu können. In dem Fall wird die Konfirmandenzeit als Vorbereitungszeit für die Taufe angerechnet. Bei Erwachsenen fehlt aber diese Konfirmandenzeit. Sprechen Sie also mit dem Pfarrer/der Pfarrerin Ihrer Kirchengemeinde, wie die Vorbereitungszeit auf die Taufe gestaltet werden kann. Hier können Sie schauen, welche Gemeinde für Sie zuständig ist.

 

Sie sehen also, wenn Sie eine "Doppeltaufe" planen, werden Sie wohl noch einige Monate warten müssen, bis Ihre Vorbereitungszeit auf die Taufe abgeschlossen ist. Dann dürfte aber auch Ihrem Patenamt nichts im Wege stehen. Besprechen Sie das aber gerne noch mal mit der zuständigen Pfarrerin/dem zuständigen Pfarrer.

 

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Gottes Segen für Ihre Entdeckungsreise!

 

Herzliche Grüße

Stefanie Keller