Soldat werden vereinbar mit unserem Glauben?

Marco Levacic

Servus, ich bin leider ungetauft, möchte mich aber evangelisch taufen lassen, da mit auffiel, wie viel schöner das Leben mit Gott ist.
Aber ich werde in einen Jahr zur Bundeswehr gehen und eventuell, wenn es sein muss, zur Verteidigung auch schießen müssen. Ist der Dienst an der Waffe vereinbar mit den christlichen Glauben? Ich kenne schon meine zukünftigen Kameraden, die sind alle Katholisch außer einer, und ich zukünftig
Ich hoffe Sie/du kannst meine Frage beantworten wenn ja Danke!

Lieber Marco,

herzlichen Glückwunsch zu der Entscheidung, Dich taufen zu lassen! Und Respekt dafür, wie ernst Du diese Entscheidung nimmst und Deine zukünftigen beruflichen Entwicklungen mit Deinem Glauben in Verbindung bringst.

Deine Entscheidung, lieber Marco, Dein Berufsleben im militärischen Bereich fortzusetzen, ist gefallen. Deine Taufentscheidung wird davon nicht berührt – es gibt in der Hinsicht keine Verbote oder Einschränkungen. Christen wählen ihre Berufe frei – sie stehen ja mit beiden Beinen fest im Leben. Und ja – es kann für Dich ein Dilemma werden. Es kann schwierig sein, solltest Du an einer Position landen, in der Du bei Kampfhandlungen eingesetzt wirst und  in die Lage kommst, eventuell töten zu müssen.

Für Deine ganz persönlichen Gewissensfragen steht Dir aber eine Seelsorgerin/ein Seelsorger zur Seite.  Erkundige Dich in Deiner Kaserne nach den Sprechzeiten des Militärseelsorge-Amtes. Trotzdem Du unter Deinen zukünftigen Kameraden noch nicht so viele andere Mitchristen entdeckt hast, wirst Du aber nach einer Weile noch mehr davon finden, denn Christ zu sein und bei der Bundeswehr zu arbeiten ist für viele kein unlösbarer Widerspruch. Entscheidend wird sein, dass Du Dir Gesprächspartner suchst, mit denen Du Deine Gedanken und Zweifel offen besprechen kannst.

Zwei Links noch für Dich zur Information: Hier findest Du ein Interview mit einem Militärseelsorger – auch zu Deinem Thema. Und hier geht es direkt zur Hompage der Militärseelsorge.

Herzliche Grüße!

Veronika Ullmann

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