Kinderabendmahl

Günter Menninger

Sollen (dürfen, können) Kinder vor der Konfirmation am Heiligen Abendmahl teilnehmen?

Lieber Günter,

die Praxis des Kinderabendmahls wird in den verschiedenen Landeskirchen und Kirchengemeinden unterschiedlich gehandhabt. Die Zulassung zum Abendmahl ist die Taufe. So spricht sich die EKD prinzipiell für die Teilnahme für Kinder am Abendmahl aus, wenn diese von ihren Familien oder im Rahmen kirchlichen Unterrichts (KiGo, KiBiWo, Kinderkirchentag, Kinderfreizeit, Christenlehre) im Abendmahl unterwiesen worden sind. Die Landeskirche Hannover hat das beispielhaft auf ihrer Homepage zusammengefasst.

Über die Zulassung von Kindern zum Abendmahl entscheidet zunächst die jeweilige Landessynode. Zudem braucht es einen Beschluss im Kirchenvorstand. So können zwei Nachbargemeinden das ganz unterschiedlich handhaben. Selbst in Gemeinden, in denen es das Kinderabendmahl gibt, wird der Pfarrer oder die Pfarrerin die Eltern im Gottesdienst um ihr Einverständnis bitten, bevor er den Kindern Abendmahl austeilt. Statt des Abendmahls können Kinder aber auch einen Segen zugesprochen bekommen.

Für das Kinderabendmahl spricht, dass Kinder bereits in frühen Jahren an die Abendsmahlspraxis herangeführt werden. Sie können lernen, wie das Abendmahl gefeiert wird. Sie können es als ganz selbstverständlichen Teil christlichen Lebens lieben lernen. Ich bin sicher, dass Kinder spüren, dass das Abendmahl heilig und besonders ist. Es ist für sie genauso ein Geheimnis wie für uns Erwachsene. Übrigens war es auch schon in der Antike üblich, dass Kinder am Abendmahl teilnehmen. Erst im Mittelalter wurde diese Praxis geändert.

Trotzdem ist es sinnvoll, dass sich Konfirmand*innen  im Konfirmandenunterricht mit dem Abendmahl bewusst auseinandersetzen. Dann findet auch oft eine gemeinsame Abendmahlsfeier im Konfikurs statt. Meist ist auch der Konfirmationsgottesdienst mit einer Abendmahlsfeier verbunden. Das verleiht der Bekräftigung des eigenen Glaubens noch einmal ein besonderes Gewicht. Denn das Abendmahl wird so zum sichtbaren Zeichen, dass wir nicht nur "Ja" zu Gott sagen, sondern er auch "Ja" zu uns.

Beste Grüße,

Johanna Klee

 

 

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