Beten

Monika Toch

Hallo Herr Pastor,

eine Frage was das beten angeht, beschäftigt mich schon länger. Ich bete seit 39 Jahren jeden Abend das Vaterunser. Ich dachte früher, damit sei meine Pflicht getan. Jedenfalls bin ich seit 2 Jahren wiedergeboren und habe tagsüber, wenn ich auf der Couch sitze, das Bedürfnis, mit Jesus zu reden was ich auch tue. Abends bete ich dann mein Vater unser das mir nach den Jahren täglichem Beten oft schwerfällt. Ich empfinde es schon als belastend, da ich mich teilweise schon nicht konzentrieren kann , ich aber ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich es abends mal auslasse und nur mit eigenen Worten noch auf den Knien zu Gott etwas sage. Ich empfinde es als Pflicht das Vaterunser zu beten, wenn ich ins Bett gehe und das im knienden Zustand was mir auch oft schwerfällt und ich nicht lange knien kann. Ich denke mir, Gott geht es um ein offenes und echtes Herz, eine Form oder ein Lippengebet erreichen Gott ohnehin nicht.
Was denken sie?
Danke im voraus und Gottes reichen Segen.
Monika Toch

Liebe Frau Toch,

ja, Gott geht es um ein offenes und echtes Herz - so, wie Sie schreiben!

Sie schreiben, dass Sie es als "Pflicht" empfinden, das Vaterunser zu beten. Nach vielen Jahren empfinden sie diese Pflicht aber schon als sehr schwer.

Ja, das Vaterunser ist das wichtigste Gebet. Jesus hat uns die Worte dieses Gebets gelehrt und es umfasst alle wichtigen Bitten. Aber - Sie erleben es ja gerade - Gott geht es um ein offenes und freies Herz, einen Menschen, der mitteilt, wie es ihm wirklich geht und was er Gott anvertrauen möchte. Es ist keine Pflicht, das, was ich fühle und was mir auf dem Herzen liegt, immer nur in die Worte des Vaterunsers zu legen. Wenn Sie frei beten möchten, dann tun Sie es - ohne schlechtes Gewissen!

Ich wünsche Ihnen Friede im Herzen durch Ihre Gebete!

Herzlicher Gruß

Veronika Ullmann

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