Kindergottesdienst und Kinderkirche

Gaestin
Foto: pd-bild/Jens Schulze

Lieber Herr Muchlinsky,

was ist der Unterschied zwischen
"KINDERGOTTESDIENST" UND DIE „KIRCHE MIT KINDERN“ UND DER "KINDERKIRCHE"?

Es fällt auf, dass aus früheren Kindergottesdiensten immer häufiger "die Kinderkirche" wird. Was hat das inhaltlich zu bedeuten?

"Kirche" kann ja inhaltlich alles Mögliche sein. Selbst die Psychosekte Scientology bezeichnet sich als Kirche. Deren Wirklichkeitsmodell bildet das physikalische Universum, welches aus Matter, Energy, Space und Time besteht, auf Deutsch, aus Materie, Energie, Raum und Zeit.
Welches Wirklichkeitsmodell steht hinter der KIRCHE MIT KINDERN?
Gibt es zwischenzeitlich auch einen sogenannten abrahamitischen- ökumenischen Kindergottesdienst/Kirche mit Kindern oder gar eine innerevangelisch-ökumenische Kinderkirche?

Es grüßt eine Gästin

Liebe „Gästin“,

Kirchengemeinden, die „Kirche mit Kindern“ oder „Kinderkirche“ anbieten, verstehen selbstverständlich unter „Kirche“ das Naheliegende:

  • Zum einen das Gebäude, in dem (auch die Kinder) Gottesdienst feiern.
  • Zum anderen das, was wir im Glaubensbekenntnis meinen: Die „eine, christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen“, also die Weltchristenheit.

Es ist also ganz sicher nicht so, dass durch eine andere Bezeichnung aus dem Kindergottesdienst eine sektiererische Veranstaltung wird.

Die Gründe für die Umbenennung von Kindergottesdienst in Kinderkirche, sind sicherlich vielfältig. Ein Anlass ist häufig die Verschiebung des Termins vom Sonntag auf einen anderen Wochentag, zum Beispiel den Samstag. Damit einher geht manchmal, dass die Kinderkirche nicht wöchentlich stattfindet, sondern dass beispielsweise einmal pro Monat zur Kinderkirche eingeladen wird. Da Gottesdienst traditioneller weise sonntags und wöchentlich stattfinden, erscheint der Begriff Kinderkirche angemessener für eine Veranstaltung, die andere Termine hat.

Man kann darüber diskutieren, ob Kindergottesdienst nicht besser wöchentlich stattfinden sollte. Gerade weil Kindergottesdienst als Gottesdienst häufig nicht „für voll genommen“ wird, kann es ein Zeichen sein, ihn – wie den Erwachsenengottesdienst – am Sonntagmorgen stattfinden zu lassen. Man kann aber auch argumentieren, dass die Kirche sonntags von den Erwachsenen „besetzt“ ist. Kinder sollen aber auch die Kirche als Raum erfahren können. Außerdem legen viele Gemeinden Wert darauf, dass möglichst viele Kinder kommen. Da bieten sich alternative Formen – und vielleicht auch Namen – an.

Was die verschiedenen Formen eines ökumenischen Kindergottesdienstes angeht, so gibt es hier sicherlich – wie im Erwachsenengottesdienst – verschiedene Formen.

Mit freundlichen Grüßen
Frank Muchlinsky

Fragen zum Thema

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