Am 31. Dezember wird in unserem Stadtteil ein evangelischer Silvestergottesdienst gefeiert. Richtet sich die evangelische Kirche nun nach dem Heiligenkalender? Denn beim Silvestergottesdienst findet ein Erinnerungsgottesdienst mit Abendmahl statt, und es wird an den Heiligen Papst Silvester I erinnert.
Liebe GAST,
Silvester ist einer der wenigen Tage in unserem „weltlichen“ Kalender, die noch den Namen eines Heiligen tragen. Nikolaustag fällt mir noch ein und Sankt Martin. Johannistag im Juni kennen auch noch einige Menschen, wenige wissen noch vom Michaelistag. Für uns Protestantinnen und Protestanten sind diese Heiligen gute Vorbilder im Glauben. Wir können also durchaus ihre Gedenktage feiern. Ich kann mir kaum vorstellen, auf den Nikolaustag zu verzichten – ein ganzer Feiertag zum Thema Kinder, das ist doch etwas sehr Schönes.
Es würde mich interessieren, wie in dem Gottesdienst an Silvester I erinnert wird. Der war eine einigermaßen interessante Person. Er lebte im 4. Jahrhundert. Er gehörte als Christ also zunächst noch zu den Verfolgten, später wurde das Christentum in Rom durch Kaiser Konstatin etabliert. Wie ich bei meiner kleinen Recherche herausfand, kam Silvester I nicht zum großen Konzil von Nicäa, auf dem das entsprechende Glaubensbekenntnis formuliert wurde. Eine spannende Tatsache. Als Bischof von Rom wäre das seine Aufgabe gewesen.
Hier geht’s zum Heiligenlexikon, wo noch mehr über den Namensgeber unseres Brot- bzw. Böllerfestes zu erfahren ist. Danke für die Anregung!
Frank Muchlinsky