Liebe Pia Heu,
warum Antwortet das Brautpaar auf das Trauversprechen mit „Ja, mit Gottes Hilfe“? Genügt auch ein „Ja“, mich verwundet, dass Gottes Hilfe hier betont wird und es wäre für mich so schon selbstverständlich. Gibt es hier auch grundsätzlich noch Alternativen? Vielleicht wird es mir durch Ihre Antwort verständlicher.
Vielen Dank
Lotta
Liebe Lotta,
für die Trauung, ebenso wie auch für andere sog. Kasualien (Taufe, Konfirmation, Beerdigung) gibt es von der VELKD eine vorgeschriebene Ordnung. Daran halten sich sämtliche Landeskirchen in Deutschland. In dieser Ordnung sind für das Traubekenntnis zwei Formen vorgeschlagen, Form A und Form B. In Form A (Fragen) ist vorgesehen, dass die beiden PartnerInnen nacheinander oder gemeinsam auf die Frage der Pfarrperson mit „Ja, mit Gottes Hilfe.“ antworten. In Form B (Erklärung) erklären sich die beiden PartnerInnen gegenseitig ihre Ehe. Das können sie gemeinsam oder nacheinander sprechen, enden aber mit dem Satz „Dazu helfe mir Gott. Amen.“ Auch hier ist also wieder eine Bekräftigung der Ehe durch Gottes Hilfe. Wahrscheinlich ist Ihnen Form A bekannter. Es gibt also zwei mögliche Formen, von denen eine die Bekräftigung „Ja, mit Gottes Hilfe“ beinhaltet, aber Gottes Hilfe spielt in beiden Formen des kirchlichen Trauversprechens eine Rolle.
Um also auf Ihre Fragen konkret zu antworten: es geht darum, ausdrücklich zu bestätigen, dass die Ehe auf Gottes Hilfe aufbaut und unter Gottes Obhut geschieht. Aber wie Sie sehen, gibt es auch verschiedene Möglichkeiten dies sprachlich auszudrücken (Form A und B) und ggf. gibt es in einzelnen Landeskirchen noch andere regional geprägte Formen.
Eine Erklärung finden Sie auch auf chrismon.de: https://chrismon.evangelisch.de/spezial/2014/beitraege/ja-mit-gottes-hilfe Hier wird zweifach begründet, warum es sich lohnt mit „Ja, mit Gottes Hilfe“ das Trauversprechen zu bekräftigen.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage beantworten.
Pia Heu