Erlösung, Buße und gute Taten

Grübler
Hände formen ein Herz
© kamisoka/istockphoto/Getty Images

Sehr geehrter Herr Muchlinsky,
ich stelle mir die Frage, warum der Mensch den Weisungen Jesu folgen sollte und warum er Buße tun sollte, wenn die Gnade Gottes jedem zukommt und nicht durch Leistungen beeinflussbar ist.
Ihr Grübler

Lieber Grübler,

Sie haben recht: Nach unserem Glaubensverständnis können wir noch so sehr Buße tun oder versuchen, alles richtig zu machen. Wir werden es niemals vollständig schaffen. Wir werden immer wieder scheitern, wenn wir versuchen, uns Gottes Gnade zu verdienen. Sie haben weiterhin recht, wenn Sie schreiben, dass wir uns Gottes Gnade schenken lassen können, dass sie, wie Sie schreiben, „auf uns zukommt“.

Aber warum sollte das heißen, dass wir keine Buße tun sollten? Warum sollten wir nicht tun, was Jesus uns sagt? Sie tun doch sicherlich auch sonst nicht nur Dinge, für die Sie eine Belohnung erwarten. Bestimmt tun Sie gute Dinge aus Dankbarkeit oder aus Freude, oder einfach, weil sie richtig sind! Sao ist das auch mit den guten Taten, die unser Glaube von uns verlangt: Nicht damit wir Gott gnädig stimmen, sondern weil Gott uns gnädig ist, tun wir, was er von uns verlangt.

Und weil uns das nicht immer gelingt, bitten wir um Vergebung – bei den Menschen und bei Gott. Das ist Buße.

Jesus hat uns geboten, Gott zu lieben, einander zu lieben und uns selbst zu lieben. Das können wir fröhlich tun, weil wir wissen, dass wir uns mit dieser Liebe nicht verdienen müssen. Erlöste lieben besser, wenn Sie so wollen.

Herzliche Grüße

Frank Muchlinsky

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