Hallo und vielen Dank für Ihre Seite.
Ich bin seit 8 Monaten mit einem unglaublich tollen aber nichtgläubigen Mann zusammen und werde durch meine Familie sehr bedrängt, beschimpft, ausgegrenzt. Ich muss die Wohnung meines Vaters verlassen, sollte ich mit ihm zusammenziehen / heiraten wollen usw. Es ist sehr hart für mich. Er wurde auch schon mit Hölle bedroht... Dieses Vorgehen meiner Familie belastet unsere Beziehung sehr und macht mich unglaublich traurig. Auch macht es mich unsicher, ob ich "das Richtige" tue. Nun habe ich einen Artikel von Ihnen zu eben dieser Frage gelesen und fühle mich entspannt(er). Da auch Sie die Meinung vertreten, dass Liebe über allem steht.
Vielen Dank!
Liebe Nadine,
es tut mir ausgesprochen leid für Sie, dass Sie so von Ihrer Familie bedrängt werden. Für Eltern ist es ja ohnehin schwierig, ihre Kinder einmal eigene Wege gehen zu lassen. Anscheinend kommt bei Ihrem Vater hinzu, dass er Sie auf direktem Weg in die Hölle sieht, wenn Ihr Partner seinen Glauben nicht teilt.
Vielleicht kann dieser Vers aus der Bibel etwas tröstlich für Sie sein. Jesus sagt ihn und er zitiert damit aus der Schöpfungsgeschichte: „Aber vom Anfang der Welt an hat Gott die Menschen als Mann und Frau geschaffen. Deshalb verlässt ein Mann seinen Vater und seine Mutter und verbindet sich mit seiner Frau. Die zwei sind dann eins mit Leib und Seele. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern ganz eins. Was Gott so verbunden hat, das soll der Mensch nicht trennen.“ (Markus 10,6-9 Übersetzung Basisbibel) Dass Kinder ihr Elternhaus verlassen werden, ist so alt wie die Menschheit. Und dass sie es tun, um ihrer Liebe zu folgen, ist ebenso alt. Wenn das bei Ihnen bedeutet, dass Sie sich mit Ihrer Familie streiten, ist das besonders schmerzlich. Ich hoffe und wünsche Ihnen, dass Sie einander auch wieder näherkommen können. Aber Ihre Familie sollte nicht erwarten, dass sie Sie zwingen kann, Ihre Liebe jemandem zu schenken, der ihnen nicht zusagt.
Wir wünschen uns natürlich in der Regel, dass unsere Eltern uns ihren Segen für unsere Zukunft geben. Das scheint mir in Ihrem Fall im Moment nicht möglich. Aber zumindest Akzeptanz sollten Sie erwarten dürfen. Und vielleicht, wer weiß, wird Ihre Familie es irgendwann erkennen, dass Sie in einer segensreichen Beziehung leben.
Alles Gute für Sie!
Frank Muchlinsky