Hallo,
mich beschäftigt momentan eine Frage ganz arg. Ich glaube an Gott, ich glaube, dass er uns immer dahin bringt, wo wir hingehören. Ich glaube an Ihn, als höhere Macht.
Dennoch liebe ich die Astrologie. Ich befasse mich gerne mit Energien, Sternzeichen. Ich möchte nicht meine Zukunft vorhersehen, sondern mir dabei helfen, bewusster durch die Esoterik zu werden. Sprich: meine Gaben, meine Charaktereigenschaften usw.
Ist das eine Sünde? Ich arbeite durch die Esoterik (Tarot, Sternzeichen usw.) an meinem Bewusstsein. Ich bin durcheinander. Ich wäre dankbar für eine Aufklärung Ihrerseits, um mich reflektieren zu können. Dankeschön 🙏🏻🙏🏻
Liebe Angi,
ich danke Ihnen sehr für Ihre Frage. Sie reflektieren ein Verhalten, das nicht ungewöhnlich ist: Viele Menschen bedienen sich trotz ihres klaren Bekenntnisses zu Gott der Methoden aus dem Esoterikbereich.
Esoterik und Astrologie definieren Sie als einen spirituellen Erkenntnisweg, auf dem Sie sich selbst besser kennenlernen können. Unter Sünde verstehe ich ein Sich-abwenden von Gott. Sie, liebe Angi, wenden sich nicht ab, denn in Ihrer Frage stellen Sie Gott allem voran. Sie nutzen zwar Methoden aus der Esoterik und der Astrologie, die Lehren beider Bereiche scheinen Sie jedoch nicht zu leben: Indem Sie nicht beabsichtigen, die Zukunft vorhersehen zu wollen, ziehen eine klare Linie zur Lehre der Astrologie.
Die Lehren der Esoterik und der Astrologie sind mit dem christlichen Glauben nicht in Einklang zu bringen. Die deutliche Grenze zum christlichen Glauben ziehe ich dort, wo versprochen wird, wir könnten uns selbst erlösen oder gar die Zukunft voraussagen. Unsere Erlösung und unsere Zukunft liegen nach christlicher Überzeugung allein in Gottes Hand.
Die Versprechen der Esoterikszene können im Extremfall sogar gefährliche Formen annehmen. Dazu empfehle ich Ihnen unseren Artikel über eine Esoterikmesse.
Vielleicht ist es so, dass Sie in der Esoterik jene Spiritualität finden, die sie im gelebten Christentum vermissen? In der christlichen Glaubenspraxis gibt es viele Schätze, die uns dabei begleiten, uns selbst kennenzulernen. Manche dieser Schätze sind uns aus dem Blick geraten, einige dagegen erleben seit mehreren Jahren ein Comeback.
Ob alltagsbezogene Formen wie christliche Meditation oder eine bewusste Auszeit im Kloster mit geistlichen Übungen: Das Bedürfnis nach Selbsterfahrung und Selbstfindung erfüllen sich viele Menschen auf diese Weisen, die im Einklang zu unserem christlichen Bekenntnis stehen. Alte und neue Schätze unserer Glaubenspraxis können eine entscheidende Hilfe auf dem Weg zur Selbstklärung sein.
Ich wünsche Ihnen von Herzen Gottes Segen dabei, das innere "Durcheinander" zu klären und sich selbst bewusster zu werden.
Herzlichst,
Ihre Helena Malsy