Anpassung des Christentums an Veränderungen

Hallo zusammen,
in letzter Zeit treibt mich zunehmend die Frage nach meiner eigenen Religiosität um, etwas, das ich bisher ignorant als "Quatsch" abgelehnt habe. Ich bringe drei Fragen mit, die mich sehr beschäftigen:

1. Was passiert mit Menschen, die vor dem Christentum gelebt haben? Ich habe verstanden, dass sie trotzdem in den Himmel kommen, wenn sie sich an die (für sie unbekannten) "Gesetze Gottes" gehalten haben. Das erscheint mir aber recht weit hergeholt, denn wie soll sich ein aztekischer Bauer an die Gesetzte Gottes halten, wenn für ihn völlig normale Lebensrealität ist, Menschenopfer zu erbringen? Oder wie soll sich ein altsteinzeitlicher Jäger, der irgendwie sein Leben meistert, an Gesetze und Glaubensmuster halten, die erst Jahrtausende später aufkommen? Ist es nicht unfair, diesen Leuten ein Regelwerk vorzusetzen, dass sie nicht kennen können und das völlig ihrer Lebensrealität widerspricht? Und weiter, ist es nicht unfair, basierend auf der Einhaltung dieses Regelwerks ihnen den Einzug in den Himmel zu verwehren? Sie haben sich ja ausschließlich auf die Gesetze verlassen, die sie kennen, und daher, ihrer Deutungshoheit nach, alles "richtig" gemacht.

2. Wie geht das Christentum mit gesellschaftlichen und moralischen Veränderungen um? Ich denke dabei vor allem an die gesellschaftliche Rolle der Frau, die sich in der Bibel (je nach AT oder NT) entweder dem Mann unterzuordnen hat oder deren Aufgaben und Funktionen klar definiert sind. Spannend wäre auch die Frage nach alternativen Beziehungsmodellen, die immer mehr kommen, das Nicht-Heiraten, etc.

3. Folgefrage dazu: Wenn man die Rolle der Frau "neu liest" und sich gesellschaftlichen Veränderungen unterwirft (was ich natürlich sehr begrüße), dann ist doch die gesamte Bibel als niedergeschriebene (wenn auch nur metaphorische) "Wahrheit" infrage zu stellen, oder nicht?

Herzlichen Dank vorab für die Beantwortung!