Guten Tag, ich bin mir nicht sicher, ob man die Sterne tagsüber, wenn es hell ist, ausmachen sollte oder ob es besser ist, sie dauernd brennen zu lassen. Danke im Voraus für Ihre Antwort
Liebe Ingrid,
mit der Advents- und Weihnachtszeit kehren die schönen Herrnhuter Sterne zurück. Vielen Dank für Ihre Frage. Der Herrnhuter Stern verbindet mit seinem Licht drei inhaltlich eng verbundene Themen im Kirchenjahr: Die Advents-, Weihnachts- und Epiphaniaszeit.
Der Herrnhuter Stern soll ab dem 1. Advent leuchten. Als Adventsstern kündet er die Ankunft Jesu in der Welt an. Advent ist traditionell eine Vorbereitungszeit. Die Menschen stellen sich durch Fasten und Buße innerlich auf Weihnachten ein und bringen das zum Ausdruck, wenn sie ihre Wohnungen und Häuser für dieses Fest schmücken. Der Ernst einer Bußzeit klingt - trotz aller Vorfreude - an den Adventssonntagen in unseren Gottesdiensten mit.
Mit dem Beginn des Weihnachtsfests wird der Herrnhuter Stern zum Licht der Heiligen Nacht, er symbolisiert den Glanz, der den Hirten die dunklen Felder erleuchtet (Lukas 2). Die erste biblische Lesung des Heiligabends sagt: "Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell." (Jesaja 9,1) An dieses Licht erinnert der Herrnhuter Stern.
Dann, in der Epiphaniaszeit, die mit dem 6. Januar beginnt, weist der Stern den drei Weisen aus dem Morgenland den Weg nach Bethlehem (siehe: Matthäus 2). Dort verehren die drei Weisen Jesus als den Herrscher, der nun vor der ganzen Welt erscheint. Der Name Epiphanias enthält das griechische Wort „epiphaneia“, „Erscheinung“. Die Liedtexte und gottesdienlichen Lesungen nehmen in den Wochen bis zum letzten Sonntag nach Epiphanias noch einmal den Propheten auf: "Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir." (Jesaja 60,2)
Nun ist Ihre Frage im Prinzip beantwortet: Der Herrnhuter Stern wird am 1. Advent eingeschaltet und letzten Sonntag nach Epiphanias soll sein Licht erlöschen.
Als man die Sterne mit Petroleumlicht und heißen Glühbirnen zum Leuchten brachte, war es - wegen der Brandgefahr - natürlich selbstverständlich, dass das Licht im Stern nur unter Aufsicht brannte. Die Gebrauchsanweisungen, die den Sternen damals beilagen, enthielten unmissverständliche Warnhinweise. Aber: Auch die modernen Sterne enthalten noch Sicherheitshinweise. Bitte lesen Sie diese Hinweise.
Es gibt aber, wenn Sie eine schöne warmleuchtende, sichere und sparsame LED einbauen, keinen inhaltlichen Grund, den Stern tagsüber auszuschalten. Im Gegenteil, das Licht, auf das der Herrnhuter Stern hinweist, erlischt nicht, denn es geht um Jesus Christus, der sagt: "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." (Johannes 8,12)
Ihnen wünsche ich eine gesegnete Advents-, Weihnachts- und Epiphaniaszeit.
Ihr Henning Kiene