Hallo Herr Pfarrer,
wir möchten den kirchlichen Segen für unsere Eheschließung. Mein Mann ist getauft, aber nicht in der Kirche. Ich weiß, dass in unserem Fall keine kirchliche Trauung stattfinden kann. Es wird der Gottesdienst zur kirchlichen Trauung sein. Worin besteht der Unterschied? Welche gibt es im Ablauf Unterschiede?
Hallo Frau Pfennig,
Sie wollen heiraten. Dazu kann ich Ihnen nur gratulieren. Die Ehe ist „eine gute Gabe Gottes.“ Dieser Satz wird es am Hochzeitstag in der Kirche gesagt. Herzlichen Glückwunsch, Sie und Ihr Mann nehmen diese Gabe mit auf den Weg in Ihr gemeinsames Leben. Das feiern Sie und Ihre Gäste mit einem Gottesdienst. Nach solchen „Gottesdiensten aus Anlass einer Eheschließung“ höre ich von Brautpaaren immer wieder den Satz, „niemand hat den Unterschied zu einer richtigen Trauung bemerkt“. Die Lesungen aus der Bibel und die Gebete unterscheiden sich nicht. In der Regel fällt allerdings die traditionelle Traufrage weg, die Antwort „Ja, mit Gottes Hilfe“ ist nicht vorgesehen. Ein Einfaches „Ja“ ist allerdings möglich. Statt der Traufrage ist an vielen Orten eine „Anrede“ des Brautpaares vorgesehen. Die trägt die Pastorin oder der Pastor vor. Die Anrede hält fest, dass Sie nun vor Gott und der Gemeinde verheiratet sind und schließt mit dem Wunsch, „Gott stärke euren Willen, einander zu achten und beieinander zu bleiben euer Leben lang.“ Es gilt die Faustregel, alle sollen nur dann eine religiöse Formel sprechen, wenn sie diese auch teilen. Wer im Namen Gottes etwas verspricht, sollte Gott auch sein Vertrauen schenken. Vor Ihrer kirchlichen Hochzeit findet ein Traugespräch statt. Ihre Pastorin oder ihr Pastor wird Ihnen im Gespräch unterschiedliche Vorschläge für die Ausgestaltung des Gottesdienstes vorstellen und einige Alternativen unterbreiten. Am Ende soll es passen und das, was Sie beide sich versprechen, auch halten.
Gottes Segen für Ihre Ehe und den großen Festtag wünsche ich Ihnen, Henning Kiene