Hallo,
ich habe eine Frage in Bezug auf Versprechen, die man Gott gibt.
Es steht ja geschrieben:
"Wenn ein Mann dem Herrn ein Gelübde ablegt oder einen Eid schwört, ein Enthaltungsgelübde auf seine Seele zu nehmen, dann soll er sein Wort nicht brechen: nach allem, was aus seinem Mund hervorgegangen ist, soll er tun." (4. Mose 30,3).
Was ist aber, wenn man ein Versprechen nicht oder nur schwer halten kann?
Besteht die Option, dieses Versprechen, welches man gegeben hat, wieder zurückzuziehen, wenn man merkt, dass man es nicht bzw. nur erschwert halten kann?
Ich danke euch im Voraus für eure Hilfe bei meiner Frage :).
LG,
Josef
Lieber Josef,
wenn man sich vornimmt, etwas richtig zu machen, sollte man es gar nicht Gott gegenüber geloben. Welchen Sinn sollte das haben? Dass man sich dann besser an das Gelübde hält, weil der Druck größer ist? Wer sich extra Druck machen will, ein gutes Vorhaben zu erfüllen, meint es vermutlich nicht ganz ernst damit.
Oder will man durch das Gelübde Gott zeigen, wie ernst man es meint oder gar, wie toll man ist? Das sollte man unbedingt sein lassen. Gott weiß, wie ernst es uns ist, und durch unsere Taten beeindrucken wir Gott schon mal gar nicht. Auch Jesus hat gesagt, dass wir nicht schwören sollen. (Matthäus 5,33-37).
Wenn man aber nun mal ein Gelübde abgelegt hat und merkt, dass wird nichts werden, dann bittet man Gott am besten um Verzeihung. Das Versprechen zurückzuziehen wäre ein Versuch, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Besser sollte man für den Fehler einstehen, den man gemacht hat und auf Gottes Güte vertrauen. Wir Menschen können eh nicht anders, als immer wieder Fehler zu machen.
Herzliche Grüße!
Frank Muchlinsky