Sehr geehrter Herr Muchlinsky, ich bin in der ehemaligen DDR geboren, 1982 ist meine Familie aus der DDR geflüchtet. Durch die Wirren der Flucht habe ich keine Taufbescheinigung. Ich bin aber in der BRD von der 1. Klasse an in die SChule gegangen und habe am evangelische Religionsunterricht teilgenommen, dies lässt sich durch verschiedene Zeugnisse belegen. NUn möchte ich gern in dir evangelische Kirche eintreten. Meine Frage an Sie was muss ich tun in meinem speziellen Fall? Viele Grüsse, Rob
Hallo Rob,
wie schön, dass Sie in die evangelische Kirche eintreten möchten. Sie haben in Ihrer konkreten Situation mehrere Möglichkeiten: Am einfachsten dürfte es sein, Sie wenden sich an das Pfarramt der Kirchengemeinde, in der Sie getauft sind. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wo das war, fragen Sie am besten Ihre Eltern, Ihre Taufpaten oder jemanden, von dem Sie wissen, dass er/ sie dabei gewesen ist/ sein könnte. In jedem Pfarramt werden Kirchenbücher geführt, in die auch alle Taufen eingetragen werden. Geben Sie dabei an, wann Ihre Taufe ungefähr gewesen ist - das erleichtert häufig das Suchen. Man wird Ihnen auf Nachfrage gern eine Taufbescheinigung ausstellen, die Sie dann mit zu dem/ der Pfarrer/in Ihres jetzigen Wohnortes nehmen. Dort können Sie ganz unbürokratisch in die evangelische Kirche eintreten. Sollte dies aus irgendeinem Grund für Sie nicht möglich, können Sie auch eine Kircheneintrittsstelle aufsuchen, die es verhältnismäßig flächendeckend in Deutschland gibt. Außerdem ist es mittlerweile möglich, telefonisch in die Kirche einzutreten.
Sollte sich eine Bescheinigung Ihrer Taufe nicht erwirken lassen - weshalb auch immer -, gibt es alternativ auch die Möglichkeit, dass eine Person, die bei Ihrer Taufe dabei war, eine eidesstattliche Versicherung dazu abgibt. Aber das wäre erst ein zweiter Schritt.
Die Teilnahme am Religionsunterricht ist von der Kirchenzugehörigkeit unabhängig, dokumentiert Ihnen aber, dass Sie den Glauben kennen, in dem Sie sich nun auch offiziell wieder beheimaten möchten.
Alles Gute dafür und viele Grüße
Friederike Erichsen-Wendt, Pfrin.