Was wird an Ostern gefeiert?

Jan Neufeld

Was ist Ostern? Wann fängt das an? Wie feiert man? Was sollte man machen und was nicht?

Lieber Herr Neufeld,

 

Von Jesus von Nazareth wird erzählt, dass er zu seinen Lebzeiten Menschen um sich sammelte, vom Gottes Reich predigte und dieses Reich spürbar und erlebbar werden ließ wenn er zu den Menschen kam. Denn er heilte Menschen mit Krankheiten und Behinderungen und weckte in den Menschen eine Sehnsucht nach einem Ort ohne Schmerz und Leid. Es gab jedoch einflussreiche Menschen, die sich von Jesus und seiner Botschaft provoziert fühlten und ihm nach dem Leben trachteten. Zum jüdischen Passahfest kam Jesus mit seinen Jüngerinnen und Jüngern nach Jerusalem, an Passah feiern Jüdinnen und Juden den Auszug des Volkes Israel aus der ägyptischen Sklaverei. Jesus und seine Jünger pilgerten aus diesem Anlass nach Jerusalem dort wurde Jesus am Karfreitag gekreuzigt und starb. Sein Leichnam wurde in ein Felsengrab gelegt. Die Bibel erzählt davon, dass am Morgen des dritten Tages nach seinem Tod Frauen zum Grab kamen und es leer vorfanden.

Die Geschichte Jesu endete nicht mit seinem Tod, sondern seine Anhängerinnen machten die Erfahrung, dass er immer noch bei ihnen war. Sie begegneten Jesus und diese Erfahrung ist der Kern des Osterglaubens. An Ostern feiern wir die Auferstehung Jesu, dass das Leben stärker ist als der Tod und das kein Mensch je verloren ist. Mit Ostern beginnt im Kirchenjahr eine Freudenzeit, die fünfzig Tage währt, nach diesen fünfzig Tagen nach Ostern wird das Pfingsfest gefeiert. An Pfingsten predigten die Jünger in Jerusalem von der Auferstehung Jesu, die Apostelgeschichte erzählt, dass alle, die dort versammelt waren vom Heiligen Geist ergriffen wurden und sich taufen ließen. Das ist der Beginn der christlichen Kirche, ihr Geburtstag sozusagen.

Verschiedene Osterbräuche zeugen vom Auferstehungsglaube das deutlich: die Hühnereier, die an Ostern gefärbt, im Garten versteckt und bei keinem Osterfrühstück fehlen dürfen sind ein Symbol für die Auferstehung, denn das Ei bringt neues Leben hervor- was man ihm von außer nicht ansehen kann. Es gibt in verschiedenen Ländern und Regionen ganz unterschiedliche Osterbräuche, einer sei hier noch genannt. In manchen Regionen ist es üblich, dass der Pfarrer am Ostersonntag eine Predigt hält, die die Gemeinde zum Lachen bringt. Mit dem Osterlachen soll dem Tod ins Gesicht gelacht werden, denn er hat seine Macht verloren und seinen Schrecken.

Am Karfreitag, dem Todestag Jesu, gilt in Deutschland ein Tanzverbot (das von vielen Menschen kritisch gesehen wird), in vielen Familien wird außerdem darauf verzichtet Fleisch zu essen und es gibt traditionell Fischgerichte. In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag wird in vielen Gemeinden die Osternacht gefeiert. Der Gottesdienst beginnt noch vor Sonnenaufgang und das Licht des Ostermorgens erinnert an die Auferstehung- den Sieg des Lebens durch Christus, als dem Licht der Welt. Neben dem Besuch des Gottesdienstes ist wohl das verstecken und suchen von Ostereiern und Ostergeschenken der verbreitetste Osterbrauch.

Seit dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 n. Chr. Wird Ostern am ersten Sonntag nach dem Frühjahrsvollmond gefeiert. Das ergibt eine mögliche Spanne vom 22. März- 25. April innerhalb dessen die Osterfeier liegen kann. In den orthodoxen Kirchen unterscheidet sich das Datum bis heute - für die kniffligen Hintergründe ist hier mehr Lesestoff zu finden.

 

Ich hoffe das bringt etwas Klarheit in Ihre Passions- und Osterzeit,

liebe Grüße,

 

Maike Weiß

 

 

 

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