Untertauchen bei der Taufe?

Karen G.
Jugendlicher wird bei einer Taufe im Fluss untergetaucht
© epd-bild/Jens Schlueter

Unsere Tochter (14 Jahre) möchte sich nach Abschluss des Konfirmandenunterrichtes taufen lassen (hat keine Säuglingstaufe). Allerdings nicht nur mit ein paar Tropfen Wasser sondern durch Untertauchen. Ist das möglich?

Liebe Frau G.,

Grundsätzlich ist es möglich, diesen Wunsch Ihrer Tochter zu erfüllen. Die baptistischen Kirchen taufen in jedem Fall auf diese Weise und haben entsprechend große Taufbecken in ihren Kirchen. Einige Gemeinde – auch lutherische, reformierte oder unierte – taufen gern in Flüssen oder Seen. Auch dort wäre es möglich, Ihre Tochter so zu taufen, wie sie es sich wünscht. Gerade in letzter Zeit erfreuen sich solche Tauffeste in der Natur einer großen Beliebtheit. Allerdings werden die Täuflinge auch dort nicht generell untergetaucht.

Nun will ich allerdings ein kleines Aber aussprechen. Letztlich wird es wohl darauf ankommen, was in Ihrer Gemeinde üblich ist, und worauf sich Ihre Pfarrerin oder Ihr Pfarrer einlassen. Wir haben zwar die Pflicht, jeden Menschen zu taufen, der das will. Damit eine Taufe „gültig“ ist, reicht es aber, wenn der Kopf des Täuflings mit Wasser übergossen wird.

Ihre Tochter sollte also ihre Pfarrerin oder ihren Pfarrer fragen, ob die bereit sind, sie durch Untertauchen zu taufen. Ich kann den Wunsch Ihrer Tochter, sich so taufen zu lassen, wie Jesus getauft wurde, übrigens gut verstehen. Es ist ein besonders fühlbares Zeichen für das neue Leben, das uns in der Taufe geschenkt wird, wenn wir symbolisch "ertrinken" und dann wieder "auftauchen". Ich möchte Sie und Ihre Tochter allerdings um Verständnis bitten, falls die Kollegin oder der Kollege dies nicht tun möchte. Aber fragen sollte sie unbedingt danach und erklären, warum ihr das wichtig ist.

Herzliche Grüße

Frank Muchlinsky

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