Ich bete regelmäßig und früher fiel es mir auch ganz leicht, in die richtige Stimmung dafür zu kommen. Aber zur Zeit fällt es mir sehr schwer, andere Dinge auszublenden. Andauernd driften meine Gedanken ab und ich kann mich gar nicht auf mein Gebet einlassen. Das macht mich traurig. Haben Sie Tipps, wie ich mich auf das Beten besinnen kann, sodass andere Dinge wenigstens kurzzeitig in den Hintergrund treten?
Liebe Laura,
Beten bedeutet Gott zu sagen, was einen selbst bewegt. Hierzu gehört alles, was in den Gedanken ist. Damit bedeutet Beten auch einfach so dazu sein, wie Menschen gerade sind, auch mit den Gedanken die durcheinander gehen oder ablenken.
Ich finde es wichtig, dass Sie sich nicht unter Druck setzen, dass beim Beten die Gedanken nicht abdriften dürfen. Dieses Abdriften darf auch im Gebete vor Gott sein. Manchmal gibt es Dinge, die gerade im Leben und Alltag präsent sind, erfreuen oder belasten. Dann haben auch diese "Dinge" ihren Platz im Gebet.
Beten können Sie grundsätzlich jeder Zeit und an jedem Ort, still, in Gedanken oder laut.
Andererseits gibt es Möglichkeiten, das Beten und damit die Konzentration erleichtern.Unter www.katholisch.de finden sich Tips, die ich hier etwas zusammenfasse.
1. Überlegen Sie sich, an welchem Ort/ welchen Orten es für Sie gut ist, wo Sie sich sicher und wohl fühlen. Dies kann ein Ort in Ihrer Wohnung oder außerhab Ihrer Wohnung sein.
2.Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie zur Ruhe kommen wollen. Suchen Sie sich neben dem Ort eine (feste) Zeit aus. Die Regelmäßgkeit hilft Kopf und Körper sich zu auf das Beten zu konzentrieren.
3. Überlege Sie sich, wie Sie GOTT ansprechen möchten. Was ist Ihr Herzensname für GOTT. Denken Sie daran, GOTT hat viele Namen, Sie dürfen "Du" zu GOTT sagen. GOTT ist dreifaltig, Manchmal ist es einfach mit "Jesus" zu sprechen oder auf den "Heiligen Geist" zu vertrauen. GOTT ist männlich und weiblich. Sprechen Sie mit GOTT wie mit Ihrer:Ihrem Freund:in.
4.Wenn Sie nicht wissen wie Sie beten sollen, nutzen Sie die bekannten Texte: das Vaterunser oder die Psalem. Sie können auch Ihre Gedanken Gott vorlegen und zulassen und dann Psalm und Vaterunser beten.
5.Suchen Sie für sich nach einer angenehmen Körperhaltung: Sitzend, liegend, auf edn Fersen sitzen, gehend. Alles ist richtig. Überlegen Sie, ob Sie vorher ein Kerze anzünden und/oder Musik hören.
6.Reden Sie drauf los, ob laut oder in Gedanken.
7. "Beten ist auch "ein Ringen mit Gott", sagt Benediktinerpater Anselm Grün. Daher gilt: Klagen, Schimpfen, aber auch Weinen ist erlaubt!" .
8. Auch Schweigen und in sich hören ist Beten.
9. Überlegen Sie sich, ob Sie allein oder mit anderen Menschen beten möchten. Manchmal kann das Gebet zu Zweit auch gut tun.
10. Setzen Sie sich nicht unter Druck. Das Gebet ist ein Gespräch mit GOTT und kein Wettkampf mit sich selbst.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie für sich einen Weg finden. Viele unserer Gedanken sortieren und verändern sich durch das Beten. Und deshalb dürfen im Gebet auch alle Gedanken sein.
Bleiben Sie behütet.
Es grüßt Sie,
Michaela Jecht