Hallo,
ich habe die Trilogie "Gespräche mit Gott" gelesen. Darin heißt es, dass Gott uns den freien Willen gegeben hat und ihn uns auch lässt. Denn das, was wir tun, geschieht so, wie es Gott will. Also ist unser Wille auch sein Wille, sonst könnten wir es nicht tun was immer wir machen. Gott wird dieses Versprechen niemals brechen und uns deshalb für nichts verurteilen, da er es uns versprochen hat.
Deshalb gibt es auch kein Gericht oder gar den Teufel. Aus diesem Gelesenen heraus habe ich mir erlaubt, das "Vater unser" so umzuschreiben, dass es den von Gott gegebenen freien Willen erfüllt und gleichzeitig Gott ehrt. Hier der Text:
Vater unser, du bist bei mir und allen Menschen.
Dein Reich ist bei uns und überall.
Dein und unser Wille geschehe.
Gib denen ihr täglich Brot, die nicht genug davon haben.
Du vergibst uns alles aus Liebe. Wir vergeben unseren Mitmenschen.
Du führst uns nicht in Versuchung. Wir lassen uns nicht zum Bösen verleiten.
Du bist da, wo wir sind. Du bist unsere Kraft.
Du bist die Herrlichkeit und das Licht der Welt. Du bist die Ewigkeit.
Amen.
Liebe Grüße, Uwe Sawall
Sehr geehrter Herr Sawall,
ich habe die Bücher von Neale Donald Walsch nicht gelesen, habe aber so viel verstanden, dass er sich – nach einer schweren Lebenskrise – an Gott gewand und von ihm ausführlich Antwort bekommen hat. Diese Antworten Gottes hat Walsch zu den von Ihnen genannten Büchern gemacht.
Nun ist für einen evangelischen Christen diese Art der Offenbarung sehr problematisch, besonders wenn sie dem widerspricht, was in der Bibel offenbart ist. Die Bibel gilt evangelischen Christinnen und Christen als die einzige gültige göttliche Offenbarung, an der sich alles andere messen lassen muss. Wenn aber Jesus in der Bibel davon spricht, dass Gott Gericht halten wird, können wir uns wohl fragen, wie wir uns das vorstellen können. Es einfach „abzuschaffen“, weil Gott uns im gebet anderes gesagt hat, geht nicht.
Ihr Gebet ist darum nicht „falsch“, schließlich können Sie beten, wie Sie möchten. Doch ist es nicht mehr das Vaterunser, das schließlich auch aus der Bibel stammt (Mt 6,9-13).
Mit freundlichen Grüßen
Frank Muchlinsky