Wiedersehen mit dem Ex auf der Konfirmation

Patchworkmutter

Im Mai wird unser ältester Sohn konfirmiert, und wir alle wollen, dass er ein schönes Fest hat. Aber ich habe die Familie meines Ex-Mannes seit 10 Jahren nicht gesehen, damals haben sie mir Riesen Vorwürfe gemacht, dass ich gegangen bin. Jetzt schon hat mein Sohn Angst, dass es Spannungen geben könnte bei dem Fest. Was soll ich tun?

Liebe Patchworkmutter,

 

da steht Ihnen ja ein großes, aufregendes Fest ins Haus, wie schön! Sicher ist es eine gute, wenn nicht die beste Gelegenheit für Ihren Sohn, die ganze Familie, alle Menschen, die für seine Herkunft stehen, um sich zu versammeln. Er und die feierliche Zeremonie stehen im Mittelpunkt. Es ist sein Tag. Das ist der wichtigste Punkt. Schon in der Einladung sollte das stehen, ebenfalls der Wunsch nach einer feierlichen und harmonischen Konfirmation.

 

Wenn jemand nicht kommen möchte, ist das schade, aber okay. Mein erster Tipp: Lassen Sie es einfach unkommentiert stehen, auch wenn es schwer fällt- besonders Ihrem Sohn gegenüber. Kein Groll, kein Getratsche, das halte ich für wichtig, um dem Frieden von vorne herein eine Chance zu geben. Wer dann zum Fest kommt, wird wohl einfach mitfeiern. Ihr Sohn kann ja eine kleine Rede vorbereiten, in denen er ausdrücklich allen dankt und seine Freude darüber ausdrückt, dass alle die Bereitschaft haben, einen schönen Tag mit ihm zu verbringen.

 

Ein zweiter Tipp: Auch Sie können sich wappnen. Legen Sie sich einige freundliche Worte zurecht und lassen Sie die Vergangenheit unbedingt ruhen. Mit Worten wie: „Ich freue mich, dich einmal wieder zu sehen. Wie schön, dass du bereit bist, mit uns zu feiern ...“ oder ähnliches gestalten Sie die erste Begegnung am besten offen und direkt. Fester Händedruck, klarer Blickkontakt, nettes Lächeln- das reicht.

 

Ein letzter Tipp: Machen Sie die Feier lieber kürzer (Mittagessen, vielleicht noch Kaffee und Kuchen) als zu lang und bereiten Sie Spiele oder Musik vor. Und wenn es die finanziellen Mittel zulassen, feiern Sie an einem neutralen Ort. So hat niemand einen Platzvorteil.

 

Nun wünsche ich Ihnen viel Freude, die nötige Portion Kraft und gutes Gelingen.

 

Herzliche Grüße

Ihre Heike Bauer-Banzhaf