Guten Tag, Jesus Christus sagt, "Wer glaubt und getauft ist, der wird selig werden...". Diese Aussage wird durch Bibelstellen wie Röm.1,17 , Röm.3,26-27 und Gal.3,14 unterstützt. Man könnte also meinen, dass es einzig auf den Glauben ankommt. Bezieht man allerdings die Stelle "Erst so erfüllte sich das Wort der heiligen Schrift: "Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet." Er wurde sogar "Freund Gottes" genannt. Ihr seht also, dass ein Mensch durch seine Taten gerecht gesprochen wird und nicht aus Glauben allein." (Jak 2:23-24) mit ein so kommt es meiner Meinung nach zum Widerspruch. Vielleicht können Sie mir helfen den Sachverhalt besser zu verstehen. Danke im voraus.
Lieber Schreiber,
hier sprechen Sie einen klassisches Ringen der Theologie an: das Verhältnis von Glauben und Werke.
Die Bibel trifft verschiedene Aussagen, wie Sie auch zitieren.
Für Martin Luther war seine Lebenserkenntnis, dass wir gerechtfertigt sind allein aus Glauben (Röm, 5, 11), der Jakobusbrief war für ihn eine "Strohene Epistel". Das kam von seinem Hintergrund her, dass er immer über Tun versucht hat, einen gnädigen Gott zu bekommen und es war die pure Befreiung für ihn zu merken: Allein der Glauben, allein Christus....
Aber wir machen als Evangelische durchaus auch die Erfahrung, dass unser Handeln nicht egal ist. Wir sind aber der Überzeugung, dass ein guter Baum, gute Früchte hervor bringt, sprich:
die guten Werke folgen automatisch aus dem Glauben.
Insofern kann man von den Werken auch auf den Glauben eines Menschen schließen. Aber das ist ein kniffeliges Thema, weil die Gefahr der "Werkgerechtigkeit" immer auch im Raum ist. Ja, wie Sie auch schreiben, da gibt es biblsich schon einen "Widerspruch" , bzw. es kommt auf die Gewichtung oder die Rangliste der Stellen an. Bzw. die Frage ist doch auch: Wie erleben wir es selbst in unserem Leben? welchen Stellenwert haben da die Tun, das Handeln, und welcher die Gnade?
soweit mal.
Mit herzlichen Grüßen, Ihre Sabine Löw