Ich bin evangelisch getauft und habe mich vor einem Jahr gegen die Konfirmation entschieden, weil ich damals nicht wirklich an Gott geglaubt habe...mittlerweile habe ich diesen glauben an Gott gefunden und glaube auch an ihn... Ist es denn so schlimm dass ich diese Konfirmation nicht gemacht habe und nicht offiziell meinen Glauben bestätigt habe? Kann ich mich selbst als eine gläubige Person benennen, trotz dass ich mich nicht konfirmieren lassen habe?
Liebe Frau Scheiding,
wie schön, dass Sie zu einem Glauben gefunden haben, der Ihnen gut tut! Dass Sie nicht konfirmiert sind, ist nicht "schlimm", wie Sie schreiben. Christin sind Sie bereits durch die Taufe geworden, und nun haben Sie etwas davon, wie es scheint. Schade ist es andererseits, dass Sie nie eine Chance hatten, Ihren Glauben öffentlich zu bekennen. Die Konfirmation soll ja genau das möglich machen: Dass Sie selbst (und nicht stellvertretend Ihre Eltern) Ja sagen zum Glauben an Gott.
Außerdem ist – streng genommen – die Konfirmation die Voraussetzung dafür, dass Sie Patin werden können. Das hängt damit zusammen, dass konfirmierte Christinnen und Christen ja auch an einem entsprechenden Unterricht teilgenommen haben, und die Aufgabe von Paten ist ja unter anderem, ihr Wissen über den Glauben weiterzugeben.
Sie können sich darum, wenn Sie möchten, auch gern an Ihre Pastorin oder Ihren Pastor wenden und fragen, ob Sie noch als Erwachsene sich konfirmieren lassen können. Wie gesagt: das Wichtigste ist Ihr Glaube selbst.
Herzliche Grüße
Frank Muchlinsky