Hallo, ich habe eine ziemlich komplizierte Frage (Angelegenheit).
Ich bin Jennifer, 26 Jahre alt, und bin verheiratet. Ich lebe aber in Scheidung, da mein Noch-Mann sehr oft gewalttätig wurde, sowohl verbal als auch körperlich vor unserer gemeinsamen Tochter. (Er ist nicht gläubig).
Ich habe einen tollen Partner kennengelernt, der mir den Glauben noch näher gebracht hat, und er macht sich sehr viele Sorgen, da der Glaube ja sagt, dass wir die Ehe brechen würden.
Wir haben uns lieben gelernt und sind glücklich miteinander. Wie kann ich ihm seine Sorgen nehmen? Oder sind seine Sorgen berechtigt?
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir da helfen könnten. Wir wollen weder uns noch unseren Glauben verlieren.
Liebe Grüße
Jennifer
Liebe Jennifer,
so kompliziert finde ich Ihre Frage gar nicht. Ihre Situation ist sicherlich kompliziert, aber auf Ihre Frage zu antworten, fällt mir recht leicht. Meiner Überzeugung nach hat Ihr "Noch-Mann" Ihre Ehe nämlich bereits gebrochen. Viele Menschen verstehen unter "Ehebruch", dass jemand von beiden Sex außerhalb der Ehe hat, aber das ist nicht die einzige Weise, in der man eine brechen kann. Als Ihr Mann gewalttätig wurde, hat er Ihre Ehe bereits gebrochen. Er hat sein Versprechen gebrochen, das er Ihnen gegeben hat, gut mit Ihnen umzugehen.
Nun kann man sicherlich nach einem Ehebruch schauen, ob die Ehe wieder zu heilen ist. Doch wenn jemand, wie Sie schreiben, immer wieder gewalttätig wird, ist eine Heilung nahezu unmöglich. Ihre Ehe ist also bereits vorüber, auch wenn Sie noch auf das endgültige Scheidungsurteil warten.
Darum können Sie sich meiner Ansicht nach ohne schlechtes Gewissen Ihrem neuen Partner zuwenden. Eine kleine Einschränkung möchte ich noch machen: Sie nehmen seine Bedenken anscheinend ernst, und das ist gut so. Wenn Ihr neuer Partner lieber warten möchte, bis Sie endgültig geschieden sind, dann sollten Sie mit ihm warten.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen.
Herzliche Grüße!
Frank Muchlinsky
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