Unser Sohn ( 13 Jahre )geht seit 6 Jahren regelmäßig in die Freikirche der Siebentags Adventisten und will sich evtl. nächstes Jahr dort taufen lassen und nicht zur Konfirmation gehen. Er ist ev. luth. als Säugling getauft worden.
Meine Frage: kann er später trotzdem ev.-luth. heiraten? Kann er sich als Erwachsener noch konfirmieren lassen?
Lieber Gast,
Ihr Sohn kann theoretisch – trotz seiner Taufe in der Freikirche der Siebenten Tags-Adventisten – Mitglied der ev.-luth. Kirche bleiben. Dazu ist die Konfirmation nicht nötig, sondern lediglich die Taufe.
Als Mitglied der Lutherischen Kirche kann er sich natürlich in einer entsprechenden Kirche trauen lassen. Eine Konfirmation als Erwachsener wäre eher ungewöhnlich und auch nur nötig, wenn er einmal Taufpate für ein Kind werden möchte, das in einer ev.-luth. Kirche getauft werden soll.
Allerdings ist seine Entscheidung gegen die Konfirmation und für die Taufe in der Freikirche meiner Meinung nach ein deutliches Zeichen dafür, dass er lieber dieser Kirche angehören will als der der Evangelisch-Lutherischen. Die Konfirmation ist ja dafür da, dass ein junger Mensch, der sich als Säugling noch nicht selbst entscheiden konnte, ob und zu welcher Kirche er gehören möchte, sich nun entschieden kann. Ihr Sohn entscheidet sich anscheinend für die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.
Vielleicht hat Ihr Sohn Ihnen schon erzählt, was ihm an der Freikirche besonders gefällt. Sicherlich ist es interessant zu erfahren, was ihn zu diesem Schritt bewegt.
Eine Anmerlung möchte ich noch machen: Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland ist. Sie stimmen also– wie die verfassten Kirchen - mit den altkirchlichen Bekenntnissen überein und lassen als alleinige Grundlage des Glaubens die Bibel gelten. Mit anderen Worten: Sie sind eine Kirche, keine Sekte.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Muchlinsky