Hallo Herr Muchlinsky,
ich weiß diese Frage wurde schon einmal beantwortet. Ich habe sehr viele Beiträge und Videos zu diesem Thema gelesen/gesehen und bin immer noch verunsichert. Es gibt einige die meinen das eine Beziehung oder halt eine Ehe zu Ungläubigen eine Sünde ist. Ich habe bei der Frage auf die Sie geantwortet auch gesehen, dass Sie sich auf 1. Korinther 7,13-14 bezogen haben und meinten das dies die Haltung von Paulus zu solchen Beziehungen bzw. Ehen ist. Anhand meiner Recherche sind diese Bibelverse aber auf Eheleute bezogen, wo nur einer in der Ehe zum Glauben gefunden hat. Ich würde mich auf eine Antwort von Ihnen freuen.
Freundliche Grüße, Vanessa
Liebe Vanessa,
ich antworte gern noch einmal auf Ihre Frage, denn ich möchte Sie uns auch andere Menschen gern beruhigen. Die Vorstellung, dass Christenmenschen nur untereinander lieben dürfen, ist längst nicht mehr haltbar. Wir leben in einer vielfältigen Welt, und die Liebe schaut nicht auf Grenzen, weder die Liebe Gottes zu den Menschen, nicht die Liebe der Menschen untereinander. So gibt es längt Agenden (also Ablaufpläne) für Traugottesdienste von Menschen, die jemanden aus einer anderen Religion heiraten möchten.
Und auch wenn Paulus im Korintherbrief nur bereits verheiratete Paare im Sinn gehabt hat, so sind wir doch weit über die Situation, in der Paulus schreibt, hinaus. Unsere Welt ist nicht mehr die von Paulus. Ehen haben eine andere Bedeutung, Frauen haben andere Rechte, unser Zusammenleben ist deutlich anders geregelt. Wem nützt es, daran festzuhalten, dass Christenmenschen nur andere Christenmenschen lieben dürfen? Ich meine die Frage ernst: Wem nützt es? Es nützt denen, die gern macht über andere ausüben wollen. Es nützt denen, die Angst vor anderen haben, und diese Angst anderen vorschreiben wollen.
Gott ist viel größer als unsere Ängste und unsere Grenzen. Wer weiß denn, ob nicht durch eine Beziehung eines Christenmenschen zu einem nicht gläubigen Menschen Gottes Plan in der Welt vorangebracht wird? Will jemand behaupten, Gott könnte nicht auf genau diese Weise seine Botschaft verbreiten?
Herzliche Grüße!
Frank Muchlinsky