Guten Tag!
Womit begründen eigentlich Vertreter des Wohlstandsevangeliums dieses? Widerspricht das Wohlstandsevangelium nicht der reformatorischen Lehre?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!
Lieber Gast,
von einem Wohlstandsevangelium hatte ich bis dato noch nie gehört. Das ist ja in der Tat eine kuriose Angelegenheit. Bei der Such nach Informationen bin ich auf einen Beitrag hier bei evangelisch.de gestoßen. Kennen Sie den schon? Hier der Link.
Zu Ihrer Frage: Die Begründung dafür, dass man Gott um finanziellen Wohlstand bitten solle, sieht laut des Artikels so aus:
Quote: Die Wohlstandsprediger indes zitieren gerne den 3. Johannesbrief der Bibel. Darin drückt der Verfasser die Hoffnung aus, dass es dem Empfänger wohl ergehe. Damit sei auch materielles Wohlergeben gemeint. Auch verweisen die Anhänger des Wohlstandsglaubens auf den Propheten Jesaja, dem zufolge "die Gehorsamen des Landes Gut genießen" werden. ".
Es scheint mir, dass hier mehrere Faktoren zusammenkommen: Einerseits geht es den Vertretern dieser Richtung wohl darum, selbst mit der Hoffnung anderer Menschen Geld zu verdienen. Andererseits haben diejenigen, die diesen Leuten auf den Leim gehen, sicherlich finanzielle Problemen oder eine große Angst vor ihnen. In einer wirtschaftlich so angespannten Zeit ist es kein Wunder, wenn man sich Hilfe auch von Gott wünscht. Insofern widerspricht es meiner Auffassung vom Evangelium sehr, mit den Ängsten anderer selbst Geld zu machen. Seine eigenen Ängste – auch die vor Armut – vor Gott zu bringen, widerspricht unserem Glauben aber nicht. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, aber ohne verhungert er auch. Und Geld allein macht zwar nicht glücklich, es ermöglicht aber eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Muchlinsky