Dürfen evangelische Christen in einer katholischen Kirche beten?

Alisa
Jesus-Statue in einer katholischen Kirche
© Jonathan Dick/Unsplash

Guten Tag!

Ich bin evangelische Christin (noch ungetauft) und verspüre öfter das Bedürfnis, in einer Kirche zu beten. Leider kann ich nicht immer zu einer evangelischen Kirche gehen, um dort zu beten. Meine Frage wäre: dürfte ich in einer katholischen Kirche vor einer Jesus Statue beten? Ich wohne nähmlich direkt neben einer kleinen Katholischen Kirche. Liebe Grüße!

Liebe Alisa!

Danke für Ihre Frage! Es freut mich sehr, dass Sie Ihren Weg zum christlichen Glauben gefunden haben und mit Gott in einer Kirche in Beziehung treten möchten. Sie möchten dort zu ihm beten.

Wie praktisch ist es da, dass die katholische Kirche gleich nebenan liegt. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass Sie in einer katholischen Kirche vor der Jesus-Statue beten. Auch, wenn Sie evangelisch sind. Zwischen katholischen und evangelischen Christinnen und Christen gibt es eine rege Ökumene. Bis auf wenige Ausnahmen (z.B. im Abendmahl) können wir gut miteinander feiern und beten. Also können Sie auch das katholische Gotteshaus nutzen, um dort zu beten.

Etwas anders ist es mit den anderen Heiligenstatuen, da ist die evangelische Kirche recht deutlich, dass wir die in der katholischen Kirche verehrten Heiligen, wie z.B. Maria, Sebastian oder Odilie, nicht in der Fürbitte als Fürsprechende einbinden sollen - sondern, dass unser Gebet direkt Gott, also Vater, Sohn und Heiligem Geist gilt. So steht es bereits im 21. Artikel der protestantischen Schrift "Confessio Augustana". Der Autor Philipp Melanchthon beruft sich dabei wiederum auf die Bibel: „Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus.“ (1. Tim 2,5). Selbst, wenn Sie also vor einer anderen Heiligenstatue in einer katholischen Kirche stehen sollten, um dort zu beten oder eine Kerze zu entzünden, dann soll sich Ihr Gebet evangelisch betrachtet direkt an Gott richten.

Kirchen sind besondere Räume. In ihnen fühlen wir uns Gott ganz nah. Aber jeder Ort kann ein Ort des Gebets werden. Auch die eigene Wohnung, die Natur, eine Kapelle im Wald, ein Gipfelkreuz. Gott hört unsere Gebete an allen Orten.

Ich wünsche Ihnen alles Gute auf Ihrem Weg,

bleiben Sie behütet!

Johanna Klee

 

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Dieser Tage war ein "Segensroboter" in einer evangelischen Kirche im Fernsehen zu sehen. Sind wir als Christen tatsächlich schon soweit etwas zu tiefst Berührendes, zwischen Gott und einem Menschen, an Algorithmen abzugeben?

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Wie sollen sich Eltern entscheiden, wenn Papa evangelisch und intensiv Gemeindeleben in der Heimat erlebt, Mama katholisch, aber wenig in Kirche, jedoch der Wohnort der Familie überwiegend katholisch ist.
Ich frage als Großmama für die Taufe für mein erstes Enkelkind. Ich bin rege in der evangelischen Gemeinde, 600 km von der Familie entfernt

Liebe Chris, die Entscheidung über die Taufe eines Kindes ist recht individuell und kann unterschiedliche Antworten haben. Früher hat die Konfession der Mutter über die Konfession des Kindes entschieden - das ist heute zum Glück nicht mehr so. Heute kommen verschiedene Aspekte zum Tragen, wie beispielsweise das Umfeld oder die gefühlte Zugehörigkeit. Vielleicht wäre es auch möglich, die Taufe ökumenisch anzugehen. Später kann das Kind dann selbst entscheiden, welcher Konfession es angehören möchte. Spätestes bei der Erstkommunion oder Konfirmation besteht dazu die Möglichkeit. Beste Grüße, Johanna Klee

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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich war evangelisch und möchte katholisch weren. Grund: Vor 45 Jahren Begegnung mit der Hl. Marie in der Grotte von Lourdes gehabt.
Darf ich als zukünftiger Katholik in der evangelischen Kirche zum Gottesdienst und zum Hl. Abendmahl gehen oder ist es mir verwehrt?
Danke für Ihre Antwort.
LG Gunter Haack aus Berlin

Sie können gern zum Gottesdienst kommen. Das mit dem Abendmahl wird unterschiedlich gehandhabt. Die katholische und die evangelische Kirche haben keine Abendmahlsgemeinschaft, das jeweilige Abendmahlsverständnis wird wechselseitig nicht anerkannt. Für manche Gemeinden ist es dennoch unproblematisch, auch Menschen anderer Konfession zuzulassen oder sogar ökumenisch Abendmahl zu feiern. 

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