Liebe Frau Klee,
ich bin über eine Lebenskrise zur Esoterik gekommen und endlich bei Gott zu Hause angekommen. Er ist für mich die Antwort auf alles. Ich weiß auch, dass ich mich nur mehr an ihn selbst wenden darf bzw. zu ihm beten. Doch darf ich in Kontakt (ich selbst als auch über eine Freundin) mit verstorbenen Seelen gehen? Sie haben mich ja immerhin zu Gott geführt und mir immer Trost gegeben.
Liebe Tanja,
es freut mich sehr, dass Sie den Weg zu Gott gefunden haben! Und schön, dass Sie zu ihm beten und sich in Krisen an Ihn wenden. Nun fragen Sie sich aber, wie es mit dem Kontakt zu verstorbenen Seelen ist. Das ist etwas, was Ihnen durch Ihre Beschäftigung mit Esoterik Trost gibt. Und es ist Ihnen sehr wichtig.
In der evangelischen Kirche ist diese Form, mit verstorbenen Seelen in Kontakt zu treten, nicht üblich. Wir hoffen darauf, dass Menschen nach Ihrem Tod in Gottes Reich sind. Sie sind bei Gott gut aufgehoben, in seiner Liebe geborgen. Wir können an unsere Verstorbenen denken: ihre Grabsteine pflegen, Kerzen für Sie entzünden, ihre Lieblingsorte aufsuchen. Manchen Christ*innen tut es auch gut, den Verstorbenen Briefe zu schreiben oder Ihre Gedanken an Sie zu richten. Sie spüren dann die Nähe ihrer verstorbenen Angehörigen. Auch das kann Trost spenden! Vielleicht ist das auch für Sie eine Möglichkeit?
Genauso ist es möglich, sich an Jesus zu wenden in Gebeten und Gesprächen. Er ist durch das Totenreich gegangen und wieder auferstanden. Er verspricht, am Ende aller Zeiten wiederzukommen. Im Alltag begleitet er uns durch seine Nähe, auch in Krisensituationen.
Es ist sicherlich nicht so leicht, den Kontakt mit verstorbenen Seelen aufzugeben. Letztlich liegt die Entscheidung natürlich bei Ihnen. Ich wünsche Ihnen alles Gute dafür!
Beste Grüße,
Johanna Klee